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VuV-Ausblick 2012: Euro bleibt - aber Börsen wackeln

Die im VuV zusammengeschlossenen Vermögensverwalter sehen in ihrem Ausblick für 2012 eine steigende Inflation in Deutschland. Der Euro dürfte demnach allerdings auch das neue Jahr mit einer unveränderten Anzahl an Mitgliedstaaten überstehen. Der Tiefpunkt an den Börsen sei allerdings noch nicht erreicht.

Günter T. Schlösser

Die deutschen Vermögensverwalter bewerten das finanzpolitische Umfeld sowie die Aussichten der Finanzmärkte für das Jahr 2012 durchaus kritisch. Das zeigt eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV). Ein Zweifel trifft insbesondere die europäische Zentralbank EZB. So glauben fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer (70%), dass die EZB ihre Unabhängigkeit nicht bewahren kann.

Damit schenken lediglich 30% der befragten Vermögensverwalter dem EZB-Präsident Mario Draghi Glauben. In der Folge rechnen rund zwei Drittel der Befragten mit einem Anstieg der Inflation in Deutschland: 65% gehen dabei von Steigerungsraten über zwei Prozent aus. Eine Minderheit von 35% hingegen kalkuliert mit einer Inflationsrate unter zwei Prozent. „Wie die Mehrheit meiner Kollegen bin ich der Meinung, dass das Thema Inflation uns in 2012 beschäftigen wird“, kommentierte VuV-Vorstandsvorsitzender Günter T. Schlösser die Antworten. Insgesamt beteiligten sich 80 Verbandsmitglieder an der Onlineerhebung, die zwischen dem 16. und 21. Dezember durchgeführt worden ist.

Trotz aller Unsicherheiten durch die europäische Staatsschuldenkrise sehen die unabhängigen Vermögensverwalter mehrheitlich keine grundlegende Gefahr für den Euro. Auf die Frage, ob es den Euro bis zum Jahresende 2012 noch geben wird, gab es keine einzige verneinende Antwort. Uneinigkeit besteht hingegen in Bezug auf die Zusammensetzung der Euromitgliedstaaten: Mit 59% glaubt die Mehrheit allerdings an die aktuelle Zusammensetzung inklusive Krisenstaaten wie Griechenland, Italien oder Portugal.  Dem gegenüber steht aber mit rund 41% eine nicht unbedeutende Gruppe von VuV-Mitgliedern, die zwar über das Jahresende 2012 mit dem Fortbestand des Euro rechnet – dann allerdings mit weniger Mitgliedstaaten.

Ebenfalls differenziert ist die Meinung der Vermögensverwalter mit Blick auf die Börsen: Eine knappe Mehrheit (rund 59%) sieht den Tiefpunkt an den Finanzmärkten noch nicht erreicht. Der andere Teil der Befragten rechnet damit, dass es in 2012 mit den Kursen wieder bergauf geht.