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Weiter großes Interesse ausländischer Investoren an deutschen Immobilien - REITs profitieren

Barkow Consulting berichtet von Rekordzuflüssen für institutionelle Fonds und börsenotierte Immobilien (REITs) im 2. Quartal. Demgegenüber haben sich die Zuflüsse in Publikumsfonds halbiert.

Deutsche institutionelle Investoren hielten auch im 2. Quartal 2014 offenen Immobilien-Spezialfonds die Treue und steigerten dort die Zuflüsse auf über 3 Mrd. Euro in den ersten sechs Monaten des Jahres, was einem Anstieg von 14% gegenüber der ersten Hälfte 2013 entspricht.

Ein absoluter Rekord wurde jedoch bei REITs im zweiten Quartal verzeichnet, so die jüngsten Statistiken, die von den Beraterfirmen Barkow und Akselrod zusammengetragen wurden.

Zuflüsse in diesem Segment beliefen sich demnach auf beinahe 1,8 Mrd. Euro, was „das beste Quartal in der Geschichte der deutsche Immobilien-Kapitalmärkte ist“.

Zusammen mit den Zuflüssen aus dem ersten Quartal beliefen sich die Zuflüsse in börsennotierten deutschen Immobilien auf 3,3 Mrd. Euro für das erste Halbjahr 2014, ein Anstieg von 59% im Jahresvergleich.

„Die Nachfrage kam vorwiegend von ausländischen institutionellen Investoren“, bestätigte Peter Barkow, Geschäftsführer von Barkow consulting, gegenüber unserer Redaktion.

Er hielt fest, dass das Interesse deutscher Institutionen an dieser Assetklasse weiterhin gedämpft sei, obwohl es im vergangenen Jahr einige größere Erstinvestitionen gegeben habe (wie etwa die BVK) und „Allianz RE angekündigt hat, dass sie ihre Aktivitäten in diesem Sektor verstärken will“.

„Deutsche institutionelle Investoren überdenken langsam aber sicher ihre Strategie, vor allem weil es nicht genügend alternative Investments gibt und weil man in börsenotierte Immobilien schnell investieren kann“, hielt Barkow fest.

Das Angebot wurde vor allem durch Private Equity Fonds befüllt, die Teile ihrer Bestände verkauft hatten, oder von IPOs wie jenem der Annington im vergangenen Sommer.

Bei den Objekten, die auf den Markt gekommen sind, habe es sich vor allem um Wohnimmobilien gehandelt, so der Berater.

Im Bereich „gewerbliche Immobilien“ sieht Barkow Potential für neue Produkte, weil dieses Segment in Deutschland „deutlich unterpenetriert“ sei und „Marktteilnehmer auf Wachstum hoffen“.

Zum Sektor der geschlossenen Fonds hielten die Beraterfirmen fest, dass es „weder für das erste noch das zweite Quartal im Moment verlässliche Zahlen über Zuflüsse“ gebe.

Barkow hielt fest, dass das ungewöhnlich sei, fügte aber hinzu, dass es in dem Segment in letzter Zeit kaum Aktivität gegeben habe, wegen der Umstellungen und der neuen regulatorischen Anforderungen durch das KAGB.

Das Interesse an offenen Publikumsfonds (OIF) ist ebenfalls eingebrochen und Zuflüsse haben sich auf 1,4 Mrd. Euro halbiert – verglichen mit dem 1. Halbjahr 2013.

„Es gibt Marktgerüchte, dass institutionelle Anleger wieder Interesse an OIF zeigen, aber diese Fonds werden nie wieder die gleiche Bedeutung haben wie vor der Krise – und das ist einer der Gründe warum Spezialfonds so gut laufen“, erläuterte Barkow.

Zur geplanten Mietpreisbremse hielt er fest, dass sie „nicht positiv sein kann“. Aber er fügte hinzu, dass es sich erst erweisen werde „wie negativ“ die Auswirkungen dieser Maßnahme auf institutionelle Portfolios sein wird, weil sich die Vorlage noch wöchentlich ändere.

Barkow erläuterte, dass die Auswirkungen stark davon abhängen werden, wie Portfolios zusammengesetzt sind, denn wenn sie hauptsächlich aus Immobilien in wirtschaftlich schwächeren Regionen bestehen, werden sie weniger von der Mietpreisbremse betroffen sein.