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„Weitere Investments dürfen die Zielrendite von 7% für unsere Bestandsinvestoren nicht gefährden“

Nicht nur die Suche nach Rendite hat Investments in alternative Energien stärker auf die Tagesordnung von Investoren gebracht. Die Nachfrage quer durch alle institutionellen Anlegergruppen ist weiterhin hoch. Vielfach erschweren aber regulatorische bzw. aufsichtsrechtliche Aspekte den Zugang zur Assetklasse, gerade für kleinere und mittelgroße Investoren. Einen möglichen Zugang bietet hier der bislang eher im Bereich der „listed Assets“ tätige Anbieter First Private, dem es durch eine adäquate Nutzung der Sicav-Struktur gelungen ist, Photovoltaik-Projekte Master-KAG-fähig zu machen. Entsprechend können diese durch einen Spezialfonds erworben werden. IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Richard Zellmann, Geschäftsführer bei First Private Investment Management, über den erreichten Status Quo und die Aussichten.

Richard Zellmann

IPE Institutional Investment: Herr Zellmann, wie kam ihr Haus auf das Thema Photovoltaik?
Zellmann: Wir haben bereits vor längerer Zeit in Kundengesprächen festgestellt, dass alternative Renditequellen ganz oben auf der Liste stehen. Es wurden innovative Ergänzungen für das Portfolio gesucht und Photovoltaik stand da mit an erster Stelle. Gleichzeitig konnte die Frage nach der Zugangsmöglichkeit nicht zufriedenstellend geklärt werden. Das hat uns nicht ruhen lassen.

IPE Institutional Investment: Das heißt Sie sind von der institutionellen Asset Management-Seite auf das Thema Photovoltaik zugegangen?
Zellmann: Richtig, ich denke so hebt sich unsere Lösung auch von vielen anderen Anbietern ab, denen man anmerkt, dass sie aus der Welt der geschlossenen Fonds kommen. Bei uns Stand Zugang und Umsetzung im Vordergrund. Für die Expertise in der Assetklasse selbst haben wir uns mit Jörg Heidenreich einen langjährigen Brancheninsider ins Boot geholt und mit ihm gemeinsam die re:cap global investors ag in der Schweiz gegründet.

IPE Institutional Investment: Jetzt haben Sie mir die nächste Frage nach der Bedeutung von Partnern bereits beantwortet…
Zellmann: Wir selbst hatten die Expertise hier nicht, deshalb war klar, dass wir uns externen Rat holen mussten. Als klares Committment gegenüber Investoren wollten wir hier nicht nur einen führenden Kopf gewinnen, sondern mit der Gründung des Unternehmens auch klar positionieren und glaubwürdig bleiben.

IPE Institutional Investment: Wie viel Überzeugungsarbeit bedarf es bei Investoren für Solarinvestments oder anders herum gefragt, wo liegen die größten Ängste?
Zellmann: Hier stehen durchaus die Fragen im Mittelpunkt, die auch bei anderen Assetklassen gestellt werden – sprich sie sind meist ökonomischer Natur, hinzu kommt hier die politische Komponente. Auf der anderen Seite stehen administrative Dinge wie die Frage, ob die Investments im Sicherungsvermögen zugeführt werden können.

IPE Institutional Investment: Über die „pro“ Argumente wurde ja vielfach bereits ausführlich berichtet, wie würden Sie diese kurz auf einen Nenner bringen, ohne ins Detail zu gehen?
Zellmann: Ansprechende Renditen und die geringe Korrelation zu den in institutionellen Portfolios stark vertretenen Assetklassen sind hier ganz sicher die gewichtigsten Argumente. Vielfach wird auch die ESG-Thematik aufgeführt, die ich hier in Gesprächen aber nicht unbedingt als ausschlaggebendes Argument erlebt habe.

IPE Institutional Investment: Sie haben seit der Fondsöffnung im August 2010 bereits rund 120 Mio. Euro an Anlegerkapital eingesammelt. Wo sehen Sie die Zielgröße bzw. wie viel Kapital können Sie insgesamt überhaupt sinnvoll investieren?
Zellmann: Sie sprechen einen ganz wichtigen Punkt an, den man nicht aus den Augen verlieren darf. Wir haben mit den Erstinvestoren vereinbart, dass die Projektrendite von rund 7% für die Anleger durch ergänzende Investments nicht verwässert werden darf. Entsprechend werden wir nur so lange weitere Investoren zulassen, wie dies auf der Einkaufsseite zu verantworten ist.

IPE Institutional Investment: Konkret?
Zellmann: Wir sprechen im Fall von Photovoltaikinvestments üblicherweise von einem Verhältnis von 25% Eigenkapital zu 75% Fremdkapital. Entsprechend haben wir bisher ein Investitionsvolumen von rund 410 Mio. Euro angekauft. Angesichts vorliegender Projekte und unserer Pipeline sehe ich ein Eigenkapital von 150 bis 200 Mio. Euro als realistisch an.

IPE Institutional Investment: Das heißt Sie halten auch im aktuellen Umfeld – mit deutlich geringerer staatlicher Förderung – die Zielrendite noch für erreichbar.
Zellmann: Richtig ist, dass sich zum 30. September 2012 die Förderung für Groß-anlagen weiter verschlechtert hat. Allerdings verfügen wir noch über eine Pipeline an bereits fertigen Anlagen, die noch vor dem Stichtag ans Netz gegangen sind und damit noch voll von der bisherigen Förderung profitieren. Generell muss man zudem festhalten, dass die deutlich gesunkenen Baukosten sowie die stetig verbesserte Technik hier Kürzungen in der Förderung ausgleichen konnten.

IPE Institutional Investment: Sie sind mit ihren Investments bislang einzig im deutschen Markt geblieben, ganz bewusst?
Zellmann: Wir sahen – wie auch viele unserer Investoren – nie den großen Vorteil einer Ausweitung der Anlagen auf mehrere Länder, insbesondere nach Südeuropa. Das ist nun in der Tat nicht zu unserem Nachteil geworden. Dennoch versuchen wir mit Standorten in ganz Deutschland – von Mecklenburg-Vorpommern bis Bayern – das Portfolio zu diversifizieren. Hierzu gehört auch, dass die Parks von mittlerweile fünf verschiedenen Generalunternehmen gebaut wurden, um auch hier die Risiken zu minimieren. Projektierungs- oder Baurisiken sind das letzte, was wir unseren Investoren aufbürden möchten.

IPE Institutional Investment: Danke für diese Einblicke.