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Aba und PensionsEurope kritisieren die EIOPA Stresstests

Legitimation und Sinnhaftigkeit der Tests und der Quantitativen Untersuchungen werden in Frage gestellt.

Bei der aba-Jahrestagung in Berlin vergangene Woche, hatte Heribert Karch, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft betriebliche Altersvorsorge (aba), festgehalten, dass EIOPA „keine rechtliche Basis für diese neue Phase der Stresstests“ habe.

Am Montag hatte die EIOPA die Details für die Stresstest für IORP, die noch im Mai starten sollen, veröffentlicht. Gleichzeitig wird auch eine Quantitative Untersuchung zum HBS-Ansatz stattfinden. <link https: eiopa.europa.eu pages news eiopa-launches-pensions-stress-test-and-quantitative-assessment-on-solvency-for-occupational-pension-funds.aspx>Die Details finden Sie hier.

In einer schriftlichen Stellungnahme hält die aba fest: „EIOPA ist berechtigt, regelmäßig Stresstests für EbAV durchführen. Wir lehnen es aber strikt ab, auf diesem Weg die Holistic Balance Sheet-Methodik als gemeinsamen EU-Standard zu etablieren und einer EU-Behörde, die sich zunehmend verselbständigt, zu erlauben, ihre Methodik durch die Hintertür politisch durchzudrücken.“

Schützenhilfe erhält die deutsche aba durch den europäischen Dachverband PensionsEurope. Geschäftsführer Matti Leppälä stellte im Gespräch mit unserer Redaktion die Frage: „Warum muss EIOPA den HBS-Ansatz Stress testen, den es noch nicht gibt, und dem niemand zu gestimmt hat?“

Er sprach sich dafür aus, dass Stresstests nicht auf „etwas Hypothetischem“ beruhen sollten.

Ferner gab Leppälä zu bedenken, dass „dieser Stresstest nur einen Schnappschuss“ des Zustandes der Pensionseinrichtungen liefern wird und keine Langzeit-Evaluierung der Nachhaltigkeit.

„Für eine Langzeit-Evaluierung bräuchte man einen dynamischen Stresstest, der auch die Erholungsphasen mit einbezieht, anders ist keine Einschätzung über die Stabilität des Systems möglich“, so der PensionsEurope-CEO.

Abgesehen von der grundsätzlichen Kritik an den Tests brachte die aba auch praktische Hürden ins Spiel: Im Gegensatz zur Handhabe bei den bisherigen QIS werden diesmal die Daten zur Validierung pro Unternehmen direkt an EIOPA weitergegeben.

„Betroffen hiervon sind nicht nur die EbAV selbst, sondern auch die Trägerunternehmen, die zum Teil börsengelistet sind und überwiegend im europäischen Wettbewerb stehen“, so die aba in dem Statement.

Doch der Text impliziere, dass das Vertrauen in die europäische Behörde nicht gerade durch bisherige positive Erfahrungen geprägt ist: „Das Unbehagen, EIOPA höchst vertrauliche individuelle Daten zu überlassen, ist groß.“

Insgesamt sei die Teilnahmebereitschaft auch auf Grund der Erfahrungen mit der letzten Erhebung 2012 und den damit verbundenen Kosten und dem entstandenen Aufwand „deutlich geringer“.

„Die zu erwartenden Ergebnisse 2015 werden daher für die EbAV insgesamt noch weniger repräsentativ und aussagekräftig sein als 2012“, so die aba.

Bei PensionsEurope geht man davon aus, dass die EIOPA ihr Ziel, 50% des jeweiligen nationalen Pensionsanbietermarktes abzudecken, wahrscheinlich durch Einbeziehung der größten Marktteilnehmer erreichen wird.

„Falls und wenn das passiert, werden die Resultate natürlich verzerrt sein und nicht den gesamten Sektor abbilden“, so Leppälä.