Über die vergangenen Jahre hat die AEVWL, die inzwischen ein Vermögen von 10,5 Mrd. Euro verwaltet, ihre Investitionen in Infrastruktur und Immobilien sowohl via direkten Investitionen als auch Projektentwicklungskredite ausgebaut.
Für 2014 plant das Versorgungswerk diese Investitionen auszubauen, bestätigte Andreas Kretschmer, Geschäftsführer der AEVWL, gegenüber IPE Institutional Investment.
„Wir sind dabei eine Investition in der Größenordnung von 200 Mio. Euro in eine Immobilienprojektentwicklung in innerstädtischer Lage in Deutschland abzuschließen.“
Die Projektentwicklung wurde von US-Investoren verkauft, die „die kurzfristig notwendigen Renovierungsmaßnahmen nicht von ihrem Standort aus vornehmen wollten und nach deutschen Käufern gesucht haben“, erläuterte Kretschmer.
Er betonte, dass die AEVWL dieses Projektentwicklungs-Risiko eingehen kann, weil sie einen ausreichenden Risikopuffer angelegt habe. „Unser Hauptziel ist es nicht, jährlich eine möglichst hohe Rendite zu erzielen, sondern langfristig stabile Erträge generieren“, so der AEVWL-Geschäftsführer.
Für das vergangene Jahr weist das Versorgungswerk eine Nettorendite von 4,4% aus.
Von seinen knapp über 10 Mrd. Euro an verwaltetem Vermögen werden 16% als Risikobudget beiseite gestellt, von dem derzeit nur 47% gebraucht werden, so die AEVWL. „So können wir sicherstellen, dass wir bis 2018 unseren Rechnungszins erreichen, auch wenn das Zinsumfeld niedrig bleibt“, sagte Kretschmer.
Bei Aktien wird die AEVWL die Quote im niedrigen zweistelligen Bereich halten - „sicher nicht 30%“ – so Kretschmer. Es sollen taktische, aber keine strategischen Änderungen vorgenommen werden.
„Aktien sind zu volatil und das heißt, der Markt wird irgendwann einbrechen. Der Aktienmarkt ist sehr politisch getrieben und außerdem stark fremdfinanziert. So können Korrekturen rasch passieren und den langfristigen Ertrag schwächen“, erläuterte der AEVWL-Chef.
Im vergangenen Jahr haben sowohl ein leichter Zinsanstieg sowie der Kursrutsch in den Schwellenländern die Gesamtperformance des Versorgungswerkes gedrückt, während alternative Anlagen und Immobilien „überdurchschnittliche Erträge“ erwirtschaftet haben.
2014 wird die AEVWL den Anteil an Pfandbriefen zurückfahren und stattdessen in Staatsanleihen von Schwellenländern investieren, wo Kretschmer jetzt Investmentchancen nach den Korrekturen seit Mai 2013 sieht.
Der antizyklische Ansatz des Versorgungswerkes passt auch zu einem Verkauf, den die AEVWL derzeit in London abschließt. Verkauft wird ein Objekt, welches sie in einem Notverkauf nach der Lehman-Pleite gekauft hatten. „Wir wollen in überhitzten Märkten Gewinne realisieren“, so Kretschmer.