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Aktieninvestments – ÜBERschätzen institutionelle Investoren das Risiko?

Weil die Regulatoren es versäumt haben das Gesamtbild zu betrachten, werden institutionelle Investoren in ein Risiko-Ungleichgewicht getrieben, warnt Michael Schmidt, Vorstand bei der Union Investment.

Eine wachsende Zahl von deutschen institutionellen Investoren hat über die vergangenen Jahre ihre Aktienquote reduziert und investiert jetzt stattdessen in realen Werten wie Infrastruktur und Immobilien.

„Tatsache ist, dass das vergangene Jahr das erste seit der Krise war, in dem Investoren es sich nicht leisten konnten, nicht in Aktien investiert zu sein und wir glauben, dass es 2014 ähnlich sein wird – aber noch immer tätigen nur wenige neue Aktieninvestitionen“, sagte Schmidt gegenüber IPE.

Unter den Versicherern liegt die durchschnittliche Aktienquote im niedrigen einstelligen Bereich, obwohl der Gesetzgeber eine höhere Quote erlauben würde.

Dennoch ist Schmidt überzeugt, dass es teilweise die regulatorischen Instanzen sind, die Investoren aus Aktien treiben: „Statische Risk Parity-Modelle sagen Investoren, nicht zu viele Aktien zu halten, weil sie auf historischen Daten basieren, die auch die Finanzkrise beinhalten, aber das ist nicht das Szenario, das wir für 2014 erwarten. Und Mark-to-market Bewertungen verhindern langfristige Aktieninvestitionen.“

Schmidt empfiehlt die Beimischung von Infrastruktur und anderen realen Werten in Portfolios als Diversifikation, aber er ist besorgt, dass einige Investoren die richtige Risiko-Balance aus den Augen verlieren könnten.

„Das Hauptrisiko von Aktien ist kurzzeitige Marktvolatilität und während einzelne Infrastrukturinvestitionen von der Bewertungsperspektive her stabiler sind, besteht hier Gegenparteien- und Liquiditätsrisiko“, so Schmidt.

Er fügte hinzu: „Letztendlich müssen Investoren eine bewusste Risikoauswahl treffen. Ein kluger Ansatz ist die Diversifikation über mehrere Arten von Risiko.“

Unterdessen werden die Aktienmärkte immer wieder für ihre „fragmentierte“ Liquidität kritisiert, die durch kurzzeitige Investitionen hervorgerufen wird.

Laut dem Aktienexperten bei der Union füllt die steigende Zahl an kurzfristigen Investitionen eine Lücke, die von den starken Langzeitinvestoren, die den Markt verlassen haben, hinterlassen worden ist. „Die Hälfte des DAX ist jetzt in ausländischer Hand weil deutsche Investoren, sowohl institutionelle als auch private, haben sich drastisch aus diesen zurückgezogen“, erläuterte Schmidt.

<link http: www.institutional-investment.de content am-reports artikel external-link-new-window external link in new>Laut Zahlen, die von der Europäischen Investmentbank (EIB) herausgegeben wurden, führte der generelle Trend zur Risikominimierung dazu, dass die Aktienquoten unter institutionellen Investoren weltweit von 60% in den Jahren 2001 und 2006 auf 47% im Jahr 2012 gesunken sind.

Schmidt kritisierte, dass verschiedene regulatorische Maßnahmen sich zu sehr auf ein bestimmtes Thema, wie etwa Highfrequency Trading, abzielten und nicht das Gesamtbild betrachten würden. „Regulatorien unterstützen keine langfristigen Aktieninvestitionen obwohl diese für den Kapitalmarkt eine wichtige Rolle spielen.“