Sogenannte „New Lenders“, wie die Allianz oder andere Institutionelle, sind „nicht hier, um Banken zu ersetzen“ und das gesamte Kreditgeschäft zu übernehmen, sagte Roland Fuchs, Head of European Real Estate Financing bei der Allianz, in einem Gespräch mit unserer Redaktion bei der Expo Real.

„Wir bieten eine komplementäre Finanzierungsquelle an – sehr oft in Zusammenarbeit mit Banken“, so Fuchs.

Für Versicherer wie die Allianz sei die Kreditfinanzierung eine Möglichkeit „konservativ“ zu diversifizieren, erläuterte Fuchs: „Wir finanzieren nur 60% oder 70% und eine Eigenkapitalinvestition ist von Natur aus 100%.“

„So können wir in Immobilien investieren, wo eine direkte Investition nicht möglich ist, oder wo wir schon viel Eigenkapital im Markt haben“, so Fuchs weiter.

Er erläuterte, dass bei Kooperationen mit Banken die Kredite beispielsweise vertikal zwischen den Kreditgebern aufgeteilt würden. Eine weitere Option sei, dass der Versicherer eine Senior-Tranche zeichnet und die Bank einen nachrangigen Kredit. Oder aber die Bank übernehme die Finanzierung der Bauphase während der Versicherer danach die Langzeitfinanzierung übernimmt.

Einige der jüngsten Einzelhandels-Finanzierungen, die die Allianz zusammen mit einer Bank gemacht hat, war für die „Mall of Berlin“ am Leipziger Platz in der Hauptstadt, für die Schwabinger Tor-Region in München und die Königsbau-Passagen in Stuttgart.

Fuchs hielt fest, dass die Allianz gemeinsam mit der Helaba auch eine Finanzierung in Frankreich getätigt hat.

Deutschland und Frankreich seien die beiden Länder in Europa, wo diese Co-Finanzierungen „am fortgeschrittensten“ seien. In den USA gebe es diese Form der Finanzierung bereits seit 30 Jahren.

Es muss aber nicht immer die Form der Co-Finanzierung sein. „Manchmal machen wir Finanzierungen auch alleine – wir haben die Expertise dafür“, so Fuchs abschließend.