Foundation | Welcome

Menu


Alternativen im Fixed Income-Sektor

Noch immer sind die Portfolios deutscher Institutionen stark Fixed Income-lastig. Um Möglichkeiten und Handlungsoptionen für institutionelle Investoren im aktuellen Zinstief ging es in der vergangenen Institutional Investment-Frühstücksseminarreihe.

Zunächst präsentierte dabei Alice Segschneider vom ETF-Anbieter iShares Möglichkeiten zur Kombination von Alpha- und Beta-Strategien – nicht nur im Fixed Income-Bereich. Neben dem Einsatz von Exchange Traded Funds zum effizienten Einkauf von Marktbeta und der sinnvollen Kombination der verschiedenen Betas zur Generierung eines effizienten Portfolios, so Segschneider, mache der Einsatz eines aktiven Managers zur Erzielung eines Alphas gegenüber dem Gesamtmarkt durchaus Sinn. Je nach Risikobudget des Anlegers müsse hier über eine entsprechende Gewichtung von Indexfonds und aktiven Fonds nachgedacht werden. Segschneiders Fazit: In den seltensten Fällen mache die Entscheidung aktive oder passive Investments, sondern vielmehr aktive Investments, intelligent kombiniert mit passiven Investments Sinn.

Auf eine spezifische Sub-Assetklasse im Fixed Income-Bereich ging Peter Becker von Fischer Francis Trees & Watts aus London in seinem Vortrag zu US Mortgage Backed Securities (MBS) ein. Der US MBS-Markt, nach Beckers Aussage immerhin der größte Rentenmarkt weltweit, offeriere dabei eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Umsetzung von Anlagestrategien, so Becker. Beispielsweise könnten Investoren auf so genannte Mortgage Pass Through Anleihen setzen. Diese repräsentieren einen direkten Anteil an einem Pool von Mortgages, also Hypotheken aus dem Immobilienmarkt. Dabei sammelt der Emittent bzw. Servicer der Anleihe die von den Hauseigentümern zu leistenden Zahlungen ein und gibt diese Kapitalrückzahlungen plus Zinsen auf einer pro-rata Basis an die Investoren weiter. Der MBS-Markt, so Becker, biete dabei über einen längeren Zeitraum eine hohe risikobereinigte Rendite. Je nach Strategie sei dabei eine Outperformance von +75 bps (Mortgage Libor-Strategie) bis zu 500 bps (Mortagage Alpha-Strategie) zu erreichen.

Den Charme von Emerging Market-Debt Investments erläuterte Michael Bock von Capital International. Seiner Ansicht nach habe die stark nachlassende Gefahr von „Ansteckungsrisiken“ bei lokalen Krisen in einzelnen Emerging Markets auf ganze Regionen die Volatilität der Assetklasse insgesamt deutlich reduziert. Darüber hinaus seinen die Volkswirtschaften dank des robusten wirtschaftlichen Aufschwungs längst auf dem Weg in die erste Liga der Weltwirtschaft. So sei bei vielen Emerging Markets mittlerweile die Bildung von Devisenreserven und die Reduktion der externen Verschuldung längst kein Phänomen mehr. Resultat, so Bock, sei eine deutliche gesteigerte Kreditqualität, welche die Kurse in den letzen Jahren deutlich nach oben gezogen hätte. Gefragt nach dem weiteren Potenzial, erläuterte Bock, dass diese Neubewertung längst nicht zu Ende sei. Vielmehr würden zunehmend auch inländische Pensions- und Investmentfonds in den Staaten die Nachfrage deutlich beleben. Ganz zu schweigen von den starken makroökonomischen Perspektiven, die oftmals besser seien, als in etablierten Märkten.

Heiko Schuleit, Geschäftsführer deutschsprachiges Europa beim US-Anbieter Principal Global Investors thematisierte in seinem Vortrag die Kombination verschiedener Satellitenstrategien innerhalb eines Core-Satellite-Portfolios im Rentenbereich. Den Core, also zum Beispiel Staatsanleihen oder Pfandbriefe, so Schuleit, könnten Investoren selbst meist besser als Ihr Asset Manager. Problem treten seiner Erfahrung nach dabei eher bei den Beimischungen, wie Preferred Securities, High Yield oder auch synthetischen Produkten auf. Spannend sei es daher, diese Produkte in einem hochrentierlichen Portfolio mit einer breiten Diversifikation dem Anleger zur Verfügung zu stellen. Dieser, von Principal als Strategic Fixed Income bezeichnete Ansatz, sei über das Vehikel eines Publikumsfonds eine ideale Ergänzung zu klassischen Core Investments im Fixed Income Bereich, so Schuleit abschließend.

Welche Möglichkeiten die UCITS III-Richtlinie im Rentenportfoliomanagement ermöglicht, darauf ging abschließend Rainer Schröder von Threadneedle Investments in seinen Ausführungen ein. Seiner Ansicht nach verlangt das aktuell niedrige Zinsumfeld, gepaart mit hohen Bewertungen an den Aktienmärkten, nach Anlagen mit stabilen, positiven Erträgen. Dank UCITS III könne dies über Absolute Return-Fonds, die zwischen traditionellen Fonds auf der einen Seite und Hedgefonds auf der anderen Seite stehen, erreicht werden. So können nun auch Instrumente wie Derivate oder Index Tracking Fonds in den Fonds eingekauft werden. Derivate, so Schröder, würden dabei nicht mehr nur für ein effizienteres Portfoliomanagement genutzt, sondern bieten nun auch die Möglichkeit auf Grund positiver oder negativer Markterwartungen zu investieren. Zudem erlauben Derivate eine Trennung des Einzelwerterisikos vom Marktrisiko. Dies entspricht nach Ansicht von Schröder auch der Zukunft im Management vom Rentenportfolios. Weniger Benchmark-denken, statt dessen eine klare Ausrichtung an absoluten Ertragszielen.

Die Teilnehmerunterlagen der Veranstaltungsreihe mit den Präsentationen der Referenten können Sie mit folgendem pdf bestellen: