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Analyse der Anlagen von Depot A-Investoren

Sparkassen und Genossenschaftsbanken weisen laut Bankenstatistik Ende 2016 eine Bilanzsumme von gut 2 Billionen Euro auf. Die Wertpapier-Eigenanlage macht davon knapp ein Viertel aus, wobei dieser Anteil seit Jahren relativ konstant bei 23-25% liegt.

Manfred Mönch*

Vergrößert hat sich innerhalb der Eigenanlage der Anteil der „Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere“ (überwiegend als Spezialfonds). Während Spezialfonds seit 2009 um 30 Mrd. Euro gewachsen sind, haben „Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere“ kaum an Volumen zugenommen (sh. Grafik).



Der Trend hat sich in den letzten beiden Jahren verstärkt, allein in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres haben Spezialfonds weiter um 3,5 Mrd. Euro zugelegt.

Die Gesellschaft für Analyse und Consulting mbH (GAC) hat die 50 größten Sparkassen mit einer Bilanzsumme von fast 500 Mrd. Euro untersucht. Die Wertpapiere der Eigenanlage dieser Institute machen rund 20% der Bilanzsumme aus, allerdings reicht diese Quote je nach Sparkasse von 6 bis über 40%. 39 der untersuchten Sparkassen verfügen dabei über ein Milliardenvolumen in der Eigenanlage.



Festverzinsliche Direktanlagen (vor allem Schuldverschreibungen) decken rund 70% der Eigenanlage ab, wobei die Quote je nach Institut von gut 40 bis 100% reicht. Hiermit konnten die untersuchten Kassen in 2016 Zinserträge von gut 700 Mio. Euro erwirtschaften. In 2011 waren es noch 2 Mrd. Euro (sh. Grafik). Die Verzinsung ist unter 1% gefallen.



Kein Wunder, dass nach Alternativen gesucht wird. So ist das Anlagevolumen in Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren in den letzten drei Jahren um fast 15% auf über 28 Mrd. Euro angestiegen. Das Vermögen wird überwiegend in Spezialfonds und häufig unter Einsatz von Masterfonds verwaltet.

Bei den Sparkassen zu denen detaillierte Angaben zur Asset Allocation vorliegen, lag innerhalb der Spezialfonds die Rentenquote bei 80% und die Aktienquote bei 15%. Da nicht zu allen Kassen detaillierte Daten vorliegen ist das allerdings nur ein beispielhafter Ausschnitt und es muss berücksichtigt werden, dass Spezialfonds gegenüber Schuldverschreibungen meist den kleineren Teil der Eigenanlage darstellen.

Immobilien sind in der Eigenanlage der untersuchten Sparkassen weit verbreitet. Es konnte innerhalb der Spezialfonds ein Volumen von rund 2 Mrd. Euro identifiziert werden, immerhin 7-8% des Gesamtvolumens. Der Einsatz von Master-KVGen nimmt auch hier zu.

Die laufenden Erträge aus den Spezialfonds konnten in den letzten Jahren relativ konstant gehalten werden und betrugen bei den untersuchten Sparkassen in 2016 über 700 Mio. Euro. Setzt man die Erträge ins Verhältnis zum Anlagevolumen ergibt sich für 2016 eine kapitalgewichtete Verzinsung von 2,6% (Vorjahr 2,75%).



Zudem beinhalten die Fonds Ende 2016 Bewertungsreserven von über 8%. Bezieht man die Veränderung der stillen Reserven in die Betrachtung mit ein, lag die Performance kapitalgewichtet bei 2,9% (VJ: 1,6%). Der Median betrug 3,2% (VJ: 1,3%).


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*) Manfred Mönch ist Geschäftsführer der GAC GmbH.

Weiterführende Informationen: Verschiedene Reports mit aggregierten Ergebnissen zu verschiedenen Investorengruppen sowie individuellen Investorenprofilen können bei der GAC GmbH erworben werden (www.gacgmbh.de)