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Atempause für Pensionspläne der börsennotierten deutschen Unternehmen

Aktien und Immobilien halfen, das Pensionsvermögen 2015 zu steigern, während die Verpflichtungen durch einen Zinsanstieg fielen.

Eine Rendite von 1,7% und das Sinken der Verpflichtungen um fast 5% führte in den Pensionsplänen der deutschen DAX-Unternehmen im vergangenen Jahr zu einem Anstieg des durchschnittlichen Ausfinanzierungsgrades auf 65,4% (verglichen mit knapp unter 60%) per Ende 2014.

Diese Berechnungen wurden von Willis Towers Watson für den „German Pension Finance Watch“ angestellt, der sich die Pensionsverpflichtung deutscher börsenotierter Unternehmen auf der Basis von Modellportfolios und Veröffentlichungen in den Jahresberichten ansieht.

Der durchschnittliche Rechnungszins ist 2015 wieder leicht von 2,15% am Jahresende 2014 auf knapp über 2,3% angewachsen.

Für die Berechnungen verwendet WTW den Median-Rechnungszins, der von den börsenotierten Unternehmen ausgewiesen wird. Dieser wird nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IAS berechnet.

Zum Vergleich: Die Bondrendite für eine 10-jährige deutsche Staatsanleihe liegt derzeit bei rund 20 Basispunkten.

Der leichte Anstieg im Rechnungszins drückte die Verpflichtungen der DAX-Unternehmen um knappe 5% oder 18 Mrd. Euro auf rund 354,2 Mrd. Euro.

Allerdings hatten die Unternehmen 2014 einen deutlichen Anstieg der Verpflichtungen um beinahe 30% hinnehmen müssen.

Positive Erträge kamen vor allem aus europäischen und globalen Aktien, die jeweils rund 10% Rendite im Durchschnitt in 2015 erzielten und 25% des Modell-Portfolios ausmachen.

REITs erzielten einen Ertrag von über 18% über das Jahr, machen aber nur 4,8% des Exposures aus.

WTW bestätigte gegenüber unserer Redaktion: „Es ist anzunehmen, dass die meisten deutschen institutionellen Investoren größtenteils in geschlossene Immobilienfonds investieren oder Immobilien direkt halten. Die konkrete Aufteilung des Immobiliensegments geht aus den Geschäftsberichten von DAX/MDAX-Unternehmen nicht hervor.“

„Kurzfristig ist für das Planvermögen eine höhere Korrelation mit Aktien zu erwarten, langfristig aber mit alternativen Assetklassen“, so Thomas Jasper, Head of Retirement Solutions at Willis Towers Watson, in einer Pressemitteilung.

Er fügte hinzu dass der derzeitige Anstieg des Rechnungszinses „ein positives Signal für die betriebliche Altersversorgung“ sei.

Allerdings betonte er, dass „wir für die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die nach deutschem Handelsrecht bilanzieren, einen Durchschnittszins ermitteln, der weiter rückläufig ist.“

<link http: www.institutional-investment.de content investor-news artikel external-link-new-window external link in new>Die deutsche Regierung hat vor ein paar Wochen beschlossen, den Berechnungszeitraum für den Rechnungszins unter HGB zu verlängern, um auch Vorkrisen-Zinsniveaus miteinzubeziehen.