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„Aus Investorensicht liegen die Stärken der Assetklasse Holz ganz klar in der attraktiven Rendite und in der niedrigen Korrelation“

In vielen anderen Ländern wie Benelux und Skandinavien ist die Assetklasse Holz (Timber) bereits ein fester Bestandteil unter alternativen Investments. Auch in Deutschland interessieren sich Institutionen zunehmend für Timberinvestments. Eine der ersten Möglichkeiten am Markt offeriert dabei die Boutique Caudex Capital in Kooperation mit der im Forstmanagement erfahrenen Futuro Forestal. Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Caudex-Geschäftsführer Mike Bayer.

Institutional Investment: Herr Bayer, warum Holz. Was spricht aus Ihrer Sicht für die Assetklasse Timber?
Bayer: Aus Investorensicht liegen die Stärken der Assetklasse Holz ganz klar in der attraktiven Rendite, die sich mit solchen Investments erzielen lässt, und in der niedrigen Korrelation der zu anderen Assetklassen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien. Diese Kombination macht Holz zu einem idealen Instrument, um das gesamte Portfoliorisiko zu senken, ohne auf Rendite verzichten zu müssen. Als reales Asset bietet Holz außerdem einen gewissen Schutz vor Inflation.

Institutional Investment: Wie weit sehen Sie das Thema bislang im deutschen Markt verankert? Blickt man nach Skandinavien oder Benelux, so ist Timber ja schon fast fester Bestandteil in der Asset Allocation großer institutioneller Anleger...
Bayer: Sie haben Recht, in Europa haben schon einige institutionelle Investoren die Vorzüge eines Holzinvestments erkannt, nachdem ja ihre Kollegen aus dem angelsächsischen Raum zum Teil schon seit Jahrzehnten auf Holz als interessante Portfoliobeimischung setzen. In Deutschland stehen wir diesbezüglich noch eher in den Startlöchern. Erst wenige Investoren haben sich zu einem Holzinvestment entschlossen. In den letzten Jahren ist jedoch ein stark steigendes Interesse der deutschen Institutionen an dieser Assetklasse zu beobachten, so dass ich davon ausgehe, dass die Zahl der deutschen Investoren deutlich steigen wird.

Institutional Investment: Das Thema „Sustainable Investments“ ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch. In wie weit sehen Sie hier Timber als interessanten Teilbereich an?
Bayer: Bei einer sinnvollen Projektgestaltung können Holzinvestments perfekt in die Philosophie einer nachhaltigen Geldanlage passen, da sie alle drei Aspekte der Nachhaltigkeit, also soziale, ökologische und ökonomische Attraktivität, berücksichtigen. Wenn man beispielsweise auf Monokulturen verzichtet und durch geschicktes Forstmanagement den unnötigen Einsatz von Chemikalien vermeidet, bieten Bäume gerade mit Blick auf ihre Fähigkeit, CO2 zu binden, einen großen ökologischen Nutzen. Eine Plantage in Lateinamerika beispielsweise kann zudem eine sehr gute berufliche Perspektive für die örtliche Bevölkerung darstellen, sofern man faire Löhne zahlt und sich um die Weiterbildung der Mitarbeiter kümmert. Und dass Holzinvestments ökonomisch attraktiv sind, beweisen sie seit vielen Jahren. So weist zum Beispiel der Timberland Index der NCREIF über die letzten 20 Jahre eine bessere Performance vor als der MSCI AC World Index. Sowohl Futuro Forestal als auch Caudex Capital legen großen Wert auf die Einhaltung all dieser Nachhaltigkeitskriterien.

Institutional Investment: Lassen Sie uns konkret über Ihre Vorgehensweise sprechen. Wie sieht die Aufgabenverteilung von Caudex Capital und Futuro Forestal im Rahmen des Joint-Ventures genau aus?
Bayer: Futuro Forestal verfügt über umfangreiche Erfahrung im Forstmanagement in Lateinamerika und hat diesbezüglich schon viele Erfolge und Auszeichnungen insbesondere für ihren sehr auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Ansatz vorzuweisen. Daher wird sich Futuro Forestal vornehmlich um das Projektmanagement vor Ort kümmern. Caudex Capital konzentriert sich auf die Portfoliokonstruktion und das Portfoliomanagement. Dazu zählen auch das Riskmanagement und das Reporting gegenüber den Investoren. Bei der Auswahl konkreter Projekte werden beide Partner natürlich sehr eng zusammenarbeiten.

Institutional Investment: Wie sehen erste gemeinsame Projekte aus?
Bayer: Zur Zeit sehen wir uns mehrere Projekte in Panama, Costa Rica und Argentinien an. Ein mögliches Investment könnte eine mit rund 360 Hektar zwar eher kleine, dafür aber sehr gut gelegene Plantage in Panama sein. Des Weiteren planen wir Wiederaufforstungsprojekte in Panama und Costa Rica. Hier sollen auf Flächen mit einer Größe zwischen 1.000 und 5.000 Hektar einheimische Arten und ein kleinerer Anteil Teak-Bäume gepflanzt werden. Aber auch Konzessionen zur Bewirtschaftung von Bestandswäldern sind sehr interessant, da hier schon früh positive Cash-flows erwirtschaftet werden können. Konkret bietet sich hier ein Projekt in Argentinien mit einer Größe von ca. 20.000 Hektar an.

Institutional Investment: Ein Thema bei vielen institutionellen Investoren ist die Verpackung. Welche Möglichkeiten stellen Sie hier zur Verfügung bzw. was halten Sie für am besten geeignet?
Bayer: An diesem Thema haben wir sehr lange gearbeitet, da hier viele unterschiedliche Interessen der Investoren aufeinanderprallen. Am besten geeignet ist aus unserer Sicht ein Investmentvehikel in Form einer Private-Equity-Beteiligungsgesellschaft, die in die einzelnen Forstprojekte investiert. Diese Gesellschaft kann auch an eine Börse geführt werden, um bestimmte Anlagerestriktionen einiger institutioneller Investoren zu berücksichtigen. Diese Struktur gewährleistet eine gute Transparenz und lässt gleichzeitig genügend Raum für sinnvolle betriebswirtschaftliche und steuerliche Optimierungen.

Institutional Investment: Welche Renditen halten Sie mittel- bis langfristig in der Assetklasse Timber für realistisch?
Bayer: In diesem Punkt verfolgen Futuruo Forestal und Caudex Capital eine eher konservative Philosophie. Wir erwarten Renditen zwischen 10 und 13 % pro Jahr. Sollten die Holzpreise weiter so dynamisch steigen wie in den letzten Jahren und zusätzlich immer mehr Kapital in diese Assetklasse fließen, sind durchaus auch höhere Renditen vorstellbar. Doch wie gesagt, wir halten es für sinnvoll, lieber etwas vorsichtiger zu planen.

Institutional Investment: Besten Dank für diese Einblicke.