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Ausblick auf das zweite Halbjahr: wenig Änderung bei den Anleiherenditen erwartet

Sowohl Asset Manager als auch Investoren erwarten wenig Änderung bei den Anleihezinsen. Ein Hauptgrund ist die andauernde Niedrigzinspolitik der Notenbanken, insbesondere der EZB.

 

In unserer aktuellen Investorenumfrage vom Frühjahr gaben demnach 73% der befragten 116 institutionellen Adressen an, dass die Renditen für deutsche Staatsanleihen 2015 etwa konstant bleiben dürften. Der kurzfristige Aufwärtstrend bei den Renditen in den vergangenen Wochen könnte demnach nur eine kurze Korrektur nach oben sein. 17% der Befragten erwarten dennoch für das Jahr 2015 steigenden Zinsen, während 10% die Zinsen noch niedriger sehen.

Zu den Auswirkungen der Niedrigzinspolitik der EZB herrscht bei den institutionellen Adressen eine gewisse Ratlosigkeit, teilweise ist sogar Wut zu entdecken. So gaben 53% an, die aktuelle EZB-Politik sei in den Auswirkungen aktuell kaum abschätzbar und immerhin 25% attestierten Mario Draghi „ein kaum zu kompensierendes Desaster für die kapitalgedeckte Altersvorsorge“ verursacht zu haben.

Andrew Wells, Global Chief Investment Officer für Anleihen bei Fidelity, sieht ebenfalls wenig Gründe für steigende Zinsen 2015: „Die Notenbanken in Japan und Europa werden ihre Anleihekaufprogramme weiter fortsetzen. Zwar kamen zuletzt Spekulationen auf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Anleihekäufe vorzeitig beenden wird. Doch damit würde sie ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen und erhebliche Marktturbulenzen riskieren. Zudem dürfte die EZB mit einem solchen Schritt abwarten, bis handfeste Daten bestätigen, dass die Erholung in weiten Teilen der Eurozone angekommen ist und sich das Beschäftigungswachstum auch in den Peripheriestaaten und nicht nur in Frankreich und Deutschland beschleunigt.“

Sein Kollege David Buckle, Leiter Quantitative Research, ergänzt für die Politik der Fed in den USA: „Der expansiven Geldpolitik der EZB und der Bank of Japan stehen die USA gegenüber, wo die Federal Reserve Bank derzeit eher zu einer Anhebung der Leitzinsen neigt. Allerdings wird dies nicht geschehen, so lange kein Druck von Seiten der Inflation festzustellen ist. Wir rechnen frühestens Ende 2015, vielleicht erst Anfang 2016 mit einem ersten Zinsschritt.“