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BMW spricht sich gegen obligatorische bAV aus

Große Unternehmen warten auf den Ausgang der Reformdebatte

 

Die neuen Tarifpläne, die mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz eingeführt werden sollen, müssen für Unternehmen freiwillig sein.

Das war der Konsensus unter den großen, börsennotierten Unternehmen, in diversen Diskussionen bei der Handelsblatt-bAV-Tagung in Berlin.

Wolfgang Degel, Leiter Center of Competence Altersvorsorgesysteme bei der BMW Group, betonte: „Die Tarifverträge dürfen nur Mindeststandards definieren und die Teilnahme der Unternehmen mit einer betrieblichen Altersvorsorge an den neuen Plänen muss freiwillig sein. Direktzusage und EbAV sind in großen Unternehmen oft leistungsfähiger als unternehmensübergreifende Pläne. Es darf nicht sein, dass zwingend in tarifübergreifende Modelle transferiert werden muss.“

Er merkte auch an, dass branchenweite Lösungen „nichts mehr mit der Attraktivität eines Arbeitgebers zu tun haben“.

Bei der Robert Bosch-Gruppe zeigte sich Dirk Jargstorff, Abteilungsdirektor Betriebliche Versorgungsleistungen, vorsichtig optimistisch: „Der Bringer in der Rentenphase ist die Abkehr vom Dogma der engen Kapitalanlagestrategie.“

„Wir hätten keine Einstandspflicht mehr, die wir derzeit bei Rentner bei 0% haben“, so Jargstorff weiter. „Das brächte noch mehr Stabilität und Ausgleich zwischen den Generationen.“

Bei Volkswagen sagte Evelyn Stoll, Leiterin betriebliche Altersversorgung: „Man muss nicht Erster sein, man kann abwarten und vielleicht warten bis die ersten Geburtsfehler weg sind.“

Sie betonte, dass man bei Volkswagen „auf jeden Fall“ bei der Direktzusage bleiben werde.

Damit bestätigte sie ähnlich Aussagen aus anderen großen Unternehmen, die IPE Institutional Investment hier bereits zitiert hat.

Carsten Velten, Leiter Pensions bei der Deutsche Telekom AG, sagte, die reine Beitragszusage sei „immer eine Option“. Sein „Gefühl“ sage ihm aber, dass „das unsere Mitarbeiter wahrscheinlich nicht wollen.

Bei BMW ist Degel überzeugt: „Das was wir in der Direktzusage anbieten wird attraktiver sein als die Zielrente – und wir würden gerne so weitermachen wie bisher.“

Der Autokonzern hat im vergangenen Jahr einen neuen Vorsorgeplan für Neueintritte ab März 2016 geschaffen und für alle Arbeitnehmer, die aus dem alten Plan transferieren wollten.

Es ist ein Ansparplan ohne Rentenzahlung dafür kann die Kapitalauszahlung in Raten erfolgen. Dieses und vergangenes Jahr hat BMW bereits 200 Mio. Euro in den neuen Plan eingezahlt, sowohl aus einer Jubiläumszusage als auch aus der Erfolgsbeteiligung, die jedem Mitarbeiter zusteht.