Während die moderne Portfoliotheorie nach Markowitz beinahe in alle Veranlagungen Einzug gefunden hat, fand die Studie mit dem Titel „ Anlageverhalten der Schweizer Pensionskassen - Fakten und Trends“, dass das Effizienzlevel, dass unter den Schweizer Veranlagungsvorschriften für Pensionskassen möglich ist, nicht erreicht wird.
So sei etwa die Aktienquote mit derzeit knapp über 25% auch in den vergangenen Jahren nie an die 50%-Grenze, die das Gesetz erlaubt, herangekommen. „Je höher der Deckungsgrad, desto höher ist der Aktienanteil und somit das Anlagerisiko“, so die Credit Suisse Studie.
Die Autoren fügten hinzu, dass dieser Umstand zu Problemen führt. Schließlich führt ein Markteinbruch zu einer Senkung des Deckungsgrads und damit dazu, dass auch in fallenden Märkten Aktien verkauft werden, was wiederum die Performance weiter absenkt.
„Die zunehmende, eher kurzsichtige Fokussierung auf den Deckungsgrad und auf die magische 100%-Grenze veranlasst viele Pensionskassen zu prozyklischem Auf- und Abbau von Aktienanteilen; zusammen mit dem Herdentrieb hat dies bei starken Erholungen bzw. Einbrüchen an den Aktienmärkten zur Folge, dass die Deckungsgradentwicklung von Pensionskassen diese Auf-und-ab-Bewegungen spiegelt und damit prozyklisch wirken kann.“
Credit Suisse schließt, dass der Sicherheitsgedanke bei den Schweizer Pensionskassen einen größeren Einfluss auf Aktienquoten und andere Veranlagungsentscheidungen hat als Ertrag, Liquidität oder Diversifikation. „Im Hinblick auf eine weitere Optimierung der Vermögensanlage geht es daher nicht in erster Linie um eine weitere Lockerung oder gar Abschaffung der quantitativen Anlagerestriktionen. Vielmehr bedarf es einer ausgewogenen Betrachtung der Zielgrößen Sicherheit, Ertrag, Diversifikation und Liquidität unter Berücksichtigung der spezifischen Situation der einzelnen Pensionskassen.“
Ein weiterer Grund für die nicht vollständige Nutzung der Diversifikationsmöglichkeiten ist laut Credit Suisse der „home bias“, der in vielen Ländern weiterhin vorherrscht. Allerdings stellte das Investmenthaus auch fest, dass das Verbot von Leerverkäufen in Pensionskassen-Portfolien die Effizienz erheblich verringert.