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Deutsche börsennotierte Unternehmen mit geringen Erträgen auf Pensionspläne

Nach Berechnungen von Towers Watson im aktuellen „German Pension Finance Watch“ stiegen die Verpflichtungen für die deutschen Top-Unternehmen in der Spitze um bis zu 14%. Über den Sommer beruhigte sich die Lage. Die Anlageseite konnte dabei in diesem Jahr kaum Linderung schaffen, das Anlageergebnis lag per 30. September bei 0,4%.

In den ersten neun Monaten 2015 befand sich der Rechnungszins für Pensionspläne deutscher börsennotierter Unternehmen auf Talfahrt, was die Verpflichtungen um bis zu 14% in die Höhe schnellen ließ, wie Towers Watson für seinen regelmäßigen Bericht „German Pension Finance Watch“ berechnete.

Während der Zins im ersten Quartal auf 1,47% fiel, erholte er sich später auf 2,4% und ging dann wieder auf 2,3% per Ende September zurück. Entsprechend hoch lagen die Verpflichtungen der Dax bzw. MDax-Unternehmen per Ende März bei 424,9 bzw. 69,9 Mrd. Euro. Für den Model-Pensionsplan, den die Beratungsfirma für ihre Berechnungen heranzieht bedeutet das soweit eine Erhöhung der Verpflichtungen um 14% - sowohl in den Pensionsplänen der DAX- als auch der MDAX-Unternehmen.

Im DAX stehen die Verpflichtungen per Ende des 3. Quartals nun bei 353,8 Mrd. Euro und im MDAX bei 58,3 Mrd. Euro.

„Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wirkt sich massiv auf die Pensionsverpflichtungen deutscher Unternehmen aus“, schreibt Towers Watson dazu in einer Pressemitteilung zu der Untersuchung.

<link http: www.institutional-investment.de content investor-news artikel external-link-new-window external link in new>Das gilt sowohl für die börsenotierten Unternehmen, die die internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS anwenden, als auch für die nicht-börsennotierten Unternehmen, die die deutschen HGB anwenden, wie wir vor kurzem berichteten.

Den börsenotierten Unternehmen werden die Kapitalmärkte dieses Jahr keine große Hilfe dabei sein, das Problem der steigenden Verpflichtungen zu lösen.

Per Ende September erzielten die Model-Pensionspläne sowohl für den DAX als auch den MDAX nur einen Ertrag von 0,4%, obwohl der Jahresbeginn mit 5% im ersten Quartal sehr gut war.

Es hilft dabei nicht, dass Towers Watson einen „Anstieg des Anteils an konservativen Papieren in den Portfolios“ feststellt.

„Wir beobachten, dass sich die Risikowahrnehmung der deutschen Pensionseinrichtungen verändert hat“, sagt Thomas Jasper, Leiter Retirement Solutions bei Towers Watson.

Allerdings stieg insgesamt der Ausfinanzierungsgrad dank zusätzlicher Rückstellungen um drei Prozentpunkte auf 68% bei den DAX-Plänen.

In den mittelgroßen Unternehmen im MDAX, die traditionellerweise weniger ausfinanziert sind, stieg der Ausfinanzierungsgrad um 2,7 Prozentpunkte auf knapp unter 55%.