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Dividenden werden für deutsche Institutionelle interessanter

Deutschland und die USA haben ein Abkommen zur Quellensteuer auf US-Dividendenzahlungen unterzeichnet und laut Union Investment werden gerade jetzt Dividenden für institutionelle Investoren immer interessanter.

Spezialfonds, in denen nur Versorgungseinrichtungen investiert sind, unterliegen nicht mehr der Quellensteuer auf Dividendenzahlungen von ihren US-Aktien.

Eine ähnliche Ausnahme hatte es zuvor schon für direkte Aktieninvestitionen für deutsche Versorgungseinrichtungen gegeben und unter dem neuen Gesetz gelten Spezialfonds, in denen ausschließlich Pensionskassen, Pensionsfonds oder CTAs investieren, selbst als Versorgungseinrichtung und sind daher von der Steuer ebenfalls ausgenommen.

Der deutsche Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) berechnete, dass von der neuen Regelung etwa 20 Mrd. Euro an Vermögen in Versorgungseinrichtungen betroffen sein dürfte. „Die Attraktivität des deutschen Spezialfonds wird hierdurch weiter gesteigert“, so Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI, in einer Pressemitteilung.

In einem Interview mit IPE hielt Michael Schmidt, Leiter Equity Fund Management bei Union Investment, fest, dass Dividenden für deutsche Institutionelle immer interessanter werden.

„Ich würde nicht so weit gehen, zu sagen, dass die Dividenden die neuen Kuponerträge sind, wie es ein deutsches Magazin gemacht hat, aber Dividenden können eine geregelte Einkommensquelle sein“, so Schmidt.

Er erläuterte, dass ein von Union Investment im September 2010 aufgelegter, global investierender Fond mit reduzierter Volatilität im Jahr 2011 nach Gebühren eine Nettorendite von 8.3% erzielt hat, trotz der Marktturbulenzen und ohne Währungsabsicherung bei einer Volatilität zwischen 11% und 13%.

„Dividendenanlagen könnten einen Teil des Anleihenportfolios bei institutionellen Investoren ersetzen, aber dazu müsste es zuerst ein Umdenken geben“, sagte Schmidt. „Zunächst ist da das Problem, dass institutionelle Investoren in sehr strikt getrennten Kategorien von Anleihen und Aktien denken und zweitens sind da die Aufsichtsbehörden, die die gleiche Unterscheidung treffen.“

Aber Schmidt sieht auch bei den Unternehmen ein Umdenken, denn viele waren seiner Ansicht bislang der Ansicht, dass die Auszahlung einer Dividende ein Eingeständnis dafür sei, dass ein Unternehmen nicht mehr wächst.

„Unternehmen beginnen zu erkennen, dass Dividenden eine sehr gute Methode sind, um ihre Aktien für Investoren attraktiver zu machen und Investoren verlangen immer öfter nach einer Dividende, die für sie ein immer wichtigerer Teil der Aktienrendite wird“, zeigte sich Schmidt überzeugt.

Allerdings betonte er, dass nicht alle Firmen Dividenden auszahlen sollten und dass Investoren „sehr genau überprüfen müssen“, ob diese Zahlungen nachhaltig sind, was ein aktives Management von Dividendenstrategien unabdingbar macht.

Schmidt sagte weiterhin, dass Versorgungseinrichtungen, die von Solvency II betroffen sein könnten, höchstwahrscheinlich ihre Aktienquote nicht hochfahren werden, weil noch immer unklar ist, wie viel Kapital hinterlegt werden muss.