Nach Informationen der Munich-Re-Tochter Ergo soll der Lebensversicherer Victoria spätestens im Oktober 2010 in die Abwicklung gehen. Ergo erklärte, man habe sich zur Stilllegung der Victoria entschlossen, da das Unternehmen seit Jahren nur mit Müh und Not konkurrenzfähig gewesen sei. So wurden beispielsweise 2009 den Kunden nur 3,6% auf deren Sparanteil gutgeschrieben, der Marktdurchschnitt lag bei 4,3%.
Zum Oktober wird die Victoria daher kein Neugeschäft mehr annehmen, sondern nur noch die bisherigen Verträge weiter bzw. bis zu deren Ende führen. Die Gesellschaft war mit rund 2,3 Mio. Kunden und rund 2 Mrd. Euro an Prämieneinnahmen die Nummer zwölf am deutschen Markt. Entsprechend handelt es sich um die bislang größte Abwicklung in der deutschen Versicherungsgeschichte.
Das Neugeschäft bündelt die Ergo nunmehr bei der bisherigen Hamburg-Mannheimer, die in Ergo Lebensversicherung umbenannt wird. „Im dritten Quartal werden wird die Umstellung vornehmen“, erläuterte Ergo-Vorstandschef Dr. Torsten Oletzky vergangene Woche gegenüber der Presse. Zur Einführung des neuen Brands sollen dem Vernehmen nach gut 60 Mio. Euro investiert werden.
Zusätzlich zu den Neuverträgen wandert auch gut ein Viertel des Bestandsgeschäfts der Victoria Leben in die Ergo Lebensversicherung. Angaben der Gesellschaft zu Folge handelt es sich hierbei insbesondere um bAV-Geschäft. Hierbei handle es sich um Großkunden, die nicht in einer Abwicklungsgesellschaft bleiben wollen.