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Erste Durchführungswege für Sozialpartnermodell präsentiert

R+V und Union Investment nutzen eigenen Pensionsfonds, Das Rentenwerk dagegen eine Direktversicherung.

Die ersten Zielrenten-Lösungen wurden vergangene Woche dem Markt präsentiert: Die R+V Versicherung wird dafür den Pensionsfonds nutzen, der gemeinsam mit der Union Investment gegründet wurde.

„Das Rentenwerk“, bestehend aus fünf Versicherungen, setzt dahingegen auf die Direktversicherung.

Diese Produktpräsentationen erfolgten nunmehr wenige Monate nachdem das „Betriebsrentenstärkungsgesetz“ (BRSG) in Kraft getreten ist und während die Tarifparteien noch darüber verhandeln, wann und ob sie darüber verhandeln, die neue garantielose Welt der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) einzuführen.

Zur Wahl des Pensionsfonds sagte Rüdiger Bach, Vorstandsmitglied der R+V Versicherungen, gegenüber unserer Redaktion: „Wir glauben, dass das ein guter regulatorischer Rahmen für das neue Sozialpartnermodell ist. Und wir bieten den Pensionsfonds bereits an.“

In einer Pressemitteilung hielt „Das Rentenwerk“ fest, dass ihrer Ansicht nach die Direktversicherung „mehr Transparenz“ bei Kosten und Investitionen bietet.

Allerdings hielten die Versicherer fest, dass sie auf Nachfrage der Tarifparteien auch für andere Durchführungswege offen seien.

Beide Anbieter bestätigten, dass sie bereits in Gesprächen mit unterschiedlichen Branchen über die Implementierung ihrer Produkte sind.

„Die Tarifparteien müssen das neue Model verstehen, die Rahmenbedingungen und die Stellschrauben, die ihnen zur Verfügung stehen“, so Bach.

Allerdings erläuterte er, dass einige Branchen sich letztendlich für eine Ausschreibung von Durchführungswegen oder Dienstleistungen entscheiden – oder vielleicht unter EU-Recht sogar dazu verpflichtet sein könnten.

Die Metallindustrie war unter den ersten, die offiziell bekannt gegeben hat, in der nächsten Tarifrunde über das neue Sozialpartnermodell zu diskutieren.

„Aber weil diese Pläne Geld kosten, ist es noch unklar, wann eine Einigung erzielt werden wird“, so Bach.

Jeder der neuen Sozialpartnerpläne muss gemeinschaftlich von den Tarifparteien ausgestaltet werden und sie müssen auch innerhalb des Durchführungsweges ein Mitbestimmungsrecht haben.

Daniel Günnewig, Vorstandsmitglied der R+V Pensionsfonds AG: „Wir werden Anlageausschüsse schaffen, in denen die Tarifparteien ein Mitspracherecht bei der strategischen Asset Allokation, die Höhe der Zielrenten und der Veranlagung haben.“

„Die taktische Asset Allokation und tägliche Investmententscheidungen wird von den Fondsmanagern übernommen – ähnlich wie bei einem Spezialfonds“, so Günnewig weiter.

Die Versicherer Talanx und Zurich hatten vor ein paar Monaten ebenfalls eine Zusammenarbeit angekündigt. Ihre Plattform „Die Betriebsrente“ soll per Juni 2018 das Geschäft aufnehmen.