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Erste offizielle Zahlen zu Schweizer Unterdeckung

Laut den Aufsichtsbehörden der Nordwestschweizer Kantone Solothurn, Basel-Land und Basel-Stadt sind in dieser Region 32% der Pensionskassen in Unterdeckung – weit weniger als vorangegangene Hochrechnungen glauben haben lassen.

Die drei Kantone gehören zu den kleineren Regionen der Schweiz, aber zusammen beaufsichtigen sie 329 Pensionskassen, von denen 300 bereits ihre Jahresberichte 2008 eingereicht haben. Die Zahlen zeigen, dass 23,7% der Pensionskassen einen Deckungsgrad unter 100% aber noch über 90% aufweisen und nur 9,4% unter der 90%-Marke liegen. 

Hochrechnungen und Umfragen von Beratungsunternehmen wie Swisscanto, aber auch der Bundessozialversicherung und des Pensionskassenverbandes ASIP hatten zuvor aufgezeigt, dass sich etwa 74% aller Schweizer Pensionskassen in Unterdeckung befinden.

Zu beachten ist, dass die vorliegenden Zahlen nur einen kleinen Teil der Pensionskassenlandschaft abdecken und weitere Zahlen noch nicht vorliegen. „Die Konferenz der kantonalen Aufsichtsbehörden wird im Herbst informieren”, so ASIP-Chef Christoph Ryter.

Alle Pensionskassen mussten bis 30. Juni ihren Jahresbericht 2008 vorlegen und dazu allfällige Pläne für Sanierungsmaßnahmen. „In früheren Jahren konnte die Frist mit Begründung verlängert werden. Für Kassen in Unterdeckung werde ein solches Gesuch nach Auskunft der Konferenz der kantonalen Aufsichtsbehörden nicht gewährt”, erläutert Ryter.

Für die Diskrepanz zwischen den ersten offiziellen Zahlen und vorangegangenen Umfragen dürfte es mehrere Ursachen geben. „Der wichtigste Grund: die Aufsichtsämter haben Daten, die sich auf die Gesamtheit der beaufsichtigten Versorgungseinrichtungen stützen (oder wenigstens auf jene 90 Prozent, die fristgerecht ihre Unterlagen eingereicht haben)”, schreibt Peter Wirth, Vorsitzender der Plattform für die berufliche Altersversorgung,  „Vorsorgeforum”, in seinem Newsletter.

Das heißt, dass auch kleinere Pensionskassen, die üblicherweise weniger oft an Umfragen teilnehmen, inkludiert sind. Wirth ist überzeugt, dass sich die Zahlen auf die einzelnen Pensionskassenmitglieder gewichtet „weniger gut präsentieren und eher den bisher veröffentlichen Zahlen entsprechen”.