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Finanzkrise lastet auf Pensionsrückstellungen

Der fortlaufende Aktiencrash wird zum Stresstest für viele Dax-Unternehmen. Noch gefährlicher könnten es nach Expertenmeinung bei kleineren Unternehmen kommen.

Nach aktuellen Berechnungen der Consultants von RTP (Rauser Towers Perrin) sank der Finanzierungsgrad künftiger Pensionszusagen der Dax30-Unternehmen in Höhe von rund 210 Mrd. Euro auf aktuell 58%. Noch Ende vergangenen Jahres lag dieser Wert bei rund 71%- „Insgesamt sind die Aktiva der Dax-Konzerne für künftige Pensionszahlungen seit Jahresbeginn um rund 20 Mrd. Euro abgeschmolzen“, erklärt dazu Thomas Jasper von RTP.

Dass der Crash an den Aktienmärkten nicht noch stärker in die Deckungsquote eingreifen konnte, liegt an zwei Effekten. Zum einen haben deutsche Unternehmen in den vergangenen Jahren begonnen, ihre Aktienquote zu reduzieren. So lag laut RTP die Quote bei den Dax-Konzernen zuletzt bei rund 32% - gegenüber 50% in Kontinentaleuropa und gar 58% in Großbritannien.

Zum anderen ist der als Rechnungszins für die Höhe künftiger Pensionsansprüche verwendete Leitindex iBoxx Corporates AA im Zuge der Finanzkrise zuletzt deutlich auf 7,1% gestiegen. Entsprechend stark können Unternehmen derzeit ihre künftigen Verpflichtungen abdiskontieren. Experten schätzen diesen Einfluss auf bis zu 30 Mrd. Euro. Auf der anderen Seite wird eine Stabilisierung am Markt für Unternehmensanleihen die Deckungslücke weiter nach oben schießen lassen.

Besonders bedenklich schätzen Experten dabei die Lage bei kleinen und mittleren Unternehmen ein. Deren Pensionsverpflichtungen seien deutlich stärker unterfinanziert, als bei den deutschen Blue Chips, so die Experten von RTP.