Multimanager-Fonds zählen derzeit für viele zu den Trendthemen am deutschen Markt. Institutional Investment sprach mit Matthias Dedio, Leiter Produktmanagement bei der Deutschen Asset Management, über Vorteile und Kosten eines Engagements in Multimanager-Fonds.
Institutional Investment: Herr Dedio, die Deutsche Asset Management hat vor wenigen Wochen einen neuen Multimanager-Fonds aufgelegt. Wie haben Sie diesen strukturiert, mit welchen Beratern bzw. Asset Managern arbeiten Sie zusammen?
Dedio: Wir arbeiten im Rahmen unseres Multimanager-Fonds derzeit mit fünf Asset Managern zusammen. Diese sind AXA Rosenberg, Alliance Bernstein, Union Panagora, Lingohr & Partner sowie die UBS-Tochter DSI. Sie sehen hier bereits, dass es uns sehr wichtig war, verschiedene Investmentstile von Passiv Enhanced über quantitative Modelle bis hin zu aktiven Management zu kombinieren, um eine größtmögliche Stabilität im Portfolio zu gewährleisten. Die Auswahl der Manager übernimmt für uns RMC als Consultant, wobei für uns nicht nur Rendite- sondern auch die entsprechenden Risikokennziffern bei der Managerselektion entscheidend sind.
Institutional Investment: Sie haben sich für den Publikumsfonds als Vehikel sowie die Master-KAG als Administrationsplattform entschieden und damit gegen eine Dachfondskonstruktion. Was waren die ausschlaggebenden Gründe hierfür?
Dedio: Kosten- und Transparenzvorteile! Im Gegensatz zur Dachfondslösung können wir unser Produkt wesentlich günstiger anbieten. Außerdem haben wir dadurch die Möglichkeit in Sachen Controlling und Reporting wesentlich bessere Services anzubieten. Wir können schließlich damit tagtäglich die Arbeit der Manager dokumentieren bzw. kontrollieren.
Institutional Investment: Sie sprachen die Kosten an. Können Sie dazu genaueres sagen?
Dedio: Für 70 Basispunkte bekommt der Kunde ein echtes Komplettpaket. Darin sind die Leistungen unseres Consultants, der Asset Manager sowie auch der Deutschen Asset Management abgegolten. Es kommen keine weiteren Performance Fees hinzu.
Institutional Investment: Für welche Anlegergruppe sehen Sie Multimanager-Fonds geeignet?
Dedio: Ich halte Multimanagerfonds grundsätzlich für 90 % aller Institutionals relevant, insbesondere natürlich für kleine und mittelgroße. Damit bietet sich auch für sie die Möglichkeit, auch mit einem geringen Volumen breit zu diversifizieren.
Institutional Investment: Immer wieder hört man Kritik, Multimanager-Konzepte würden das Master-KAG-Konzept und damit das Aufbrechen der Wertschöpfungskette ad absurdum führen? Wie stehen Sie zu solchen Aussagen?
Dedio: Wie bereits angedeutet sehe ich in Multimanager-Konzepten gerade für kleine und mittelgroße Anleger die Idee der Master-KAG elegant umgesetzt. Stellen Sie sich einen Kunden vor, der unser Konzept im Rahmen einer Master-KAG nachbauen wollte. Er müsste für eine vergleichbare Diversifikation mindestens 300 Mio. Euro einbringen. So schafft es das Multimanager-Konzept, die diese Diversifikationsmöglichkeiten hinsichtlich Investmentstilen, Managern und auch Regionen für alle Institutionals zu öffnen, was ich – gerade angesichts der noch immer vorhandenen starken Euro-Ausrichtung vieler Kundenportfolios – für sehr wichtig erachte.
Institutional Investment: Wie hoch ist Ihre Einstiegshürde?
Dedio: Bei uns können Kunden ab einer Summe von 1 Mio. Euro einsteigen. Dennoch richten wir uns bei weitem nicht ausschließlich an kleinere oder mittelgroße Anleger. So hat beispielsweise auch eine große Pensionskasse bereits investiert, die im kleineren Rahmen im Bereich globale Aktien gut diversifiziert investieren wollte. Derzeit liegt unser Gesamtvolumen bei 67 Mio. Euro. Wir sind guter Dinge, zum Jahresende diese Größe in den dreistelligen Bereich zu bringen.
Institutional Investment: Herr Dedio, vielen Dank für die Einblicke.
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Mehr zum Thema „Multimanager-Fonds“ finden Sie auch in unserem Booklet Nr. 1 „Quo vadis Master-KAG“, das in der nächsten Woche erscheint. Alle Newsletter-Empfänger von Institutional Investment (Stand: 30.9.2005) erhalten das Booklet kostenfrei zugesandt.
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