Die vergangenen Monate standen ganz im Zeichen der Finanzkrise, die zuletzt nicht nur den Bankensektor in Mitleidenschaft zog. Nach dem Handel mit strukturierten Schuldverschreibungen (Asset Backed Securities) brach auch der Interbankenmarkt teilweise zusammen. In den USA, an deren Immobilienmarkt die Krise begonnen hatte, gerieten immer mehr Finanzinstitute in massive Schwierigkeiten. Auch europäische Finanzinstitute wie die niederländische Fortis, die deutsche Hypo Real Estate und einzelne Landesbanken mussten durch Staatseingriffe gestützt werden. Verschiedene europäische Regierungen folgten dem Beispiel der USA und legten Rettungsprogramme für die angeschlagene Branche auf. Auch die Geldpolitik reagierte: Im Oktober 2008 schloss sich die Europäische Zentralbank einer konzertierten Aktion internationaler Notenbanken an und senkte den Leitzins auf 1,25%. Doch trotz sinkender Leitzinsen, Öffnung neuer Refinanzierungskanäle und kontinuierlicher Liquiditätsspritzen der Notenbanken verweilen die internationalen Geldmärkte weitgehend auf sehr niedrigem Liquiditätsniveau. Die Finanzmarktkrise blieb nicht ohne Folgen für die Realwirtschaft. Während die Eurozone zunächst noch sehr gut in das Jahr 2008 gestartet war, schwächte sich die Wirtschaftsleistung ab dem zweiten Quartal 2008 stark ab. Der Euro, der gegenüber dem USD auf immer neue Rekorde gestiegen war, verlor in den letzten Monaten wieder an Wert. Aktuell liegt der Kurs nahe dem Niveau von 1,30 USD. Angesichts der international trüben Konjunkturerwartungen ging der Inflationsdruck im Zuge der sinkenden Rohstoffpreise ab Juli deutlich zurück. So fiel beispielsweise der Preis für ein Barrel Öl der Sorte „Brent“, der zwischenzeitlich auf mehr als 140 USD gestiegen war, auf rund 50 USD. Die Aktienmärkte gerieten währenddessen stark unter den Druck der Probleme an den US-Immobilienmärkten und einer stark korrigierenden Automobilkonjunktur. Nach einer kurzen Erholungsphase von Mitte März bis Mitte Mai 2008 verschlechterte sich die Situation wieder zusehends. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 Kursindex, der die größten Unternehmen der Währungsunion umfasst, verlor innerhalb von zwölf Monaten mehr als 42% an Wert. Dagegen profitierten europäische Staatsanleihen ab dem Sommer 2008 als „sicherer Hafen“ von der gestiegenen Risikoaversion, den zunehmenden Konjunktursorgen und dem sinkenden Preisdruck. Vor diesem Hintergrund sank die Rendite 10-jähriger Euroland-Staatsanleihen, die zeitweise über 4,6% gelegen hatte, zeitweise bis auf 2,9%.
Jetzt Aktien kaufen?
Ist es in der derzeitigen Situation ratsam in Aktien zu investieren? Sicherlich sind die kurz- und mittelfristigen Konjunkturaussichten nicht optimistisch. Eine seriöse Prognose hinsichtlich der tatsächlichen Entwicklung am Aktienmarkt ist durch die vielen Unwägbarkeiten ausgesprochen schwierig. Allerdings bieten die aktuellen Umstände die Möglichkeit, sich günstig mit qualitativ hochwertigen Titeln einzudecken. Denn eines ist sicher: Auf die Krise wird ein Aufschwung folgen und damit die Kurse am deutschen und europäischen Aktienmarkt beflügeln. Nach den heftigen Kurskorrekturen der vergangen Monate sind viele Aktien, gemessen an ihren historischen Verlaufshochs, schlicht unterbewertet. Genau hier eröffnen sich für die Anleger gute Gelegenheiten, um ihr Kapital mit einem attraktiven Chance-/Risikoverhältnis zu investieren. Trotz massiver Kursabschläge besteht für den Investor auf den aktuell deutlich ermäßigten Niveaus der Aktienmärkte keinerlei Garantie, dass der Abschwung nicht noch weiter geht. Aus diesem Grund bietet es sich an, sich in möglicherweise bietende Chancen mit vorgegebenen Risikogrenzen zu investieren.
Die Lösung: Risikokontrolliert investieren
Wie könnte sich eine risikokontrollierte Vermögensanlage im aktuellen Kapitalmarktumfeld gestalten? Die Diversifikation nach Markowitz ist nach wie vor der zentrale Aspekt, wenn es um die Minimierung von Risiken geht. Sie bildet auch in Zeiten der Finanzmarktkrise den Schwerpunkt bei der Konzeption einer risikooptimalen Investitionsallokation. Anstatt auf einzelne Aktien zu setzen, empfiehlt es sich in breit gestreute Investmentfonds, deren Investitionsgrad durch intelligente Wertsicherungskonzepte gesteuert wird, zu investieren. In dieser Kombination sehen wir, die HSH Nordbank AG, die Basis für innovative strategische Asset Management-Konzepte der Zukunft. Eigens aus diesem Grund hat unser Haus unterschiedliche Publikumsfonds konzipiert, die über eine dynamische Value-at-Risk gesteuerte Wertsicherung verfügen.
Der „HSH Strategy Balanced“ ist beispielsweise ein Mischfondskonzept, welches ausschließlich in die Assetklassen „Renten“ und „Aktien“ investieren darf. Der Fonds wurde im September 2005 als Publikumsfonds am Markt etabliert. Die Basis dieses Fonds bilden die quantitativen Anlagestrategien „Euro TopStocks“ sowie das „Sigma-Modell®“, welche sich über viele Jahre im Rahmen von Spezialfondskonzepten im Hause der HSH Nordbank AG sehr erfolgreich bewährt haben. Ausdruck dieser Entwicklung ist auch die Performanceentwicklung des „HSH Strategy Balanced“, die in der Vergangenheit die Zielrendite von 1-M-EURIBOR +2% p.a. regelmäßig übertroffen hat. Das aktive Risikomanagement erfolgt per Steuerung des Investitionsgrades je nach Ausprägung der am Kapitalmarkt gemessenen Risikoaversion. Zusätzlich verhindert eine fortlaufende VaR-Steuerung des in die einzelnen Assetklassen investierbaren Exposures, dass nicht mehr als 5% des zu Jahresbeginn festgestellten Fondspreises aufgezehrt werden sollte. Dazu wird im monatlichen Rebalancing die maximale Aktien- und Rentenquote im Fonds gemäß VaR-Berechnung mit 99% Konfidenz und 20 Tagen Haltedauer neu festgelegt.Aufgrund der positiven Resonanz hat sich die HSH Nordbank dafür entschieden, die HSH Strategy-Fondsfamilie um den HSH Strategy Sentiment LS zu erweitern. Basis dieses Fonds bildet die „Sentiment LS Strategie“, die in einem Spezialfonds seit Anfang April 2007 ausgesprochen erfolgreich getestet wurde. Trotz weltweiter Finanzmarktkrise und damit einhergehender hoher Volatilität an den Aktienmärkten und trotz enormer Kursverluste im vergangen Jahr (DAX -40,4%), konnte der Fonds mit einem Kurszuwachs von 8,1%, bei einer Volatilität von nur 3,3% dominieren. Dieser Fonds als innovativer quantitativer Ansatz legt sein Hauptaugenmerk auf die Börsenpsychologie (Behavioural Finance). Statt Märkte fundamental oder charttechnisch zu beurteilen, wird die Stimmungslage der Marktteilnehmer analysiert und werden hieraus Kauf- und Verkaufssignale abgeleitet. Das Modell identifiziert Trendphasen, in die prozyklisch investiert wird sowie insbesondere Übertreibungen (Überoptimismus/Überpessimismus), bei denen antizyklisch Handelspositionen gegen den Markttrend eingenommen werden.
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*) Andreas Schubert ist Senior Portfoliomanager im Team „Quantitative Fund Solutions“ der HSH Nordbank AG.