Foundation | Welcome

Menu


Geringe Chancen für Fiduziare – Deutsche Institutionelle wollen die Zügel in der Hand behalten

Institutionelle Investoren in Deutschland sind noch immer sehr vorsichtig, größere und komplexere Teile an externe Berater auszulagern. Dies hemme auch stark die Nachfrage nach „Fiduciary Management“, erklären verschiedene Beraterfirmen im Gespräch mit IPE.

„Es besteht die Angst, dass zu viel Entscheidungsgewalt delegiert wird,“ erläutert Benedikt Kutschera, Senior Investment Consultant bei Towers Watson in Frankfurt. Er verweist auch auf die rechtlichen Rahmenbedingungen, wonach Versorgungseinrichtungen für Entscheidungen weiterhin letztverantwortlich bleiben.

„Zwar lagern deutsche Institutionelle seit der Krise mehr Entscheidungen auf Beraterfirmen aus, aber sie wollen ‚das Heft des Handelns‘ nicht abgeben“, fügt Joachim Meyer, Geschäftsführer der Meyer & Cie. Allokationsberatung hinzu.

Laut Marcus Burkert, Geschäftsführer der Heubeck-Feri Pension Asset Consulting, haben auch die neuen Risikomanagement-Anforderungen der MaRisk-Verordnung dazu geführt, dass Institutionelle tiefergehende Auskünfte verlangen: „Versorgungswerke sind professionalisierter; sie wollen Dinge wissen und verstehen. Außerdem wissen sie, dass sie keine Blackbox kaufen können.“

Kritik am Konzept des Fiduciary Management kommt von Patrik Bremerich, Gründer und Miteigentümer der RMC Risk-Management-Consulting: „Das Outsourcing von Managemententscheidungen würde der Grundphilosophie der Beratung entgegenstehen.“ 

Doch laut Oliver Dräger, Senior Investment Consultant bei Faros Consulting, „fragen immer mehr Kunden den Consultant, eine aktive Rolle in der Vermögensverwaltung zu übernehmen“.

„Zumeist agieren derzeit Asset Manager als Anbieter derartiger Komplett-Services. Glaubwürdiger nach unserer Auffassung ist es jedoch, dass der Consultant und nicht der Asset Manager das Gesamtpaket des Outsourcings anbietet. Voraussetzung ist natürlich auch beim Consultant, dass er keine eigenen Produkte (Fund-of-Fund-Management) führt“, so Dräger, der auch Markttransparenz vermisst.