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Globales Anlegervertrauen geht im April weiter zurück

State Street Global Markets hat jüngst die Ergebnisse des State Street Investor Confidence Index (ICI) für April 2022 bekannt gegeben. Demnach sorgten insbesondere die Investoren in Nordamerika und Europa für einen deutlichen Rückgang.

Andreas Niklaus

Der globale Investor Confidence Index sank auf 92,9 und lag damit 6,6 Punkte unter dem bereinigten Wert von 99,5 für März.

Die Stimmungsverschlechterung beruhte hauptsächlich auf einem Rückgang des ICI für Nordamerika um 8,0 Punkte auf 95,2, während der ICI für Europa ebenfalls um 6,7 Punkte auf 76,2 sank. Gleichzeitig erhöhte sich der ICI für Asien um 2,4 Punkte auf 92,0.

Mit Blick auf das Anlegerverhalten in Deutschland sagte Andreas Niklaus, Vorstand der State Street Bank International GmbH: „Die Anleger in Deutschland haben auf die sich dramatisch verändernden Umstände umsichtig und diszipliniert reagiert, viele schichten ihre Aktienportfolios von riskanteren Wertpapieren in sicherere Titel um. Dieser Ansatz kann zwar das Risiko verringern, doch sollten Anleger darauf achten, dass die Rendite ihres Portfolios nicht beeinträchtigt wird.“

„Die Risikobereitschaft nahm im April weiter ab, der globale ICI sank um gut sechs Punkte und gab damit fast den gesamten Anstieg seit Anfang 2022 wieder ab“, kommentierte Rajeev Bhargava, Head of Investor Behavior Research bei State Street Associates.

„Die zunehmend restriktive Haltung der US-Notenbank angesichts der steigenden Inflation und die gedämpften globalen Wachstumserwartungen dürften die Risikobereitschaft insgesamt gedrückt haben. Interessanterweise war Asien die einzige Region, die in diesem Monat eine Zunahme verzeichnete. Da jedoch die Ansteckungsraten von Covid in der Region in die Höhe schießen und entsprechende Lockdowns die Wirtschaftstätigkeit beeinträchtigen, bleibt abzuwarten, ob diese konstruktive Entwicklung anhält“, so Bhargava weiter

Entwickelt wurde der Investor Confidence Index von Kenneth Froot und Paul O'Connell von State Street Associates, dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen von State Street Global Exchange. Der Index misst das Vertrauen bzw. die Risikobereitschaft der Investoren quantitativ, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger untersucht.

Der Index weist Änderungen bei der Risikobereitschaft der Anleger eine genaue Bedeutung zu: je höher die prozentuale Verteilung auf die einzelnen Papiere, desto größer die Risikobereitschaft bzw. das Vertrauen. Ein Wert von 100 ist neutral; dies ist der Wert, bei dem die Investoren ihren langfristigen Anteil an risikoreichen Anlagen weder erhöhen noch verringern. Der Index unterscheidet sich von umfragebasierten Maßnahmen dadurch, dass er sich nicht auf von institutionellen Investoren geäußerte Meinungen, sondern auf ihre tatsächlich getätigten Geschäfte stützt.