Der Global Investor Confidence Index ist demnach auf 80,1 gesunken, das ist ein Minus von 3,8 Punkten gegenüber dem bereinigten Wert von 83,9 für den Monat September. Geprägt war der Stimmungsabfall vor allem durch einen Rückgang beim ICI für Europa um 17,4 Punkte auf 92,8. Der ICI für Nordamerika fiel um moderate 2,0 Punkte auf 76,8. Der ICI für Asien stieg derweil von 84,5 auf 91,7.
„Die Risikobereitschaft ging im Oktober insgesamt zurück, wobei Ursache für den Stimmungseinbruch offensichtlich die Anleger in den USA und Europa waren, da die zweite Welle von Covid-Infektionen in allen Regionen stark und gleichzeitig zunahm, was die Wachstumssorgen erneut verstärkte,“ erklärt Rajeev Bhargava, Leiter der Abteilung Investor Behavior Research bei State Street Associates.
„Interessanterweise stieg der Appetit der Anleger in Asien sprunghaft an, möglicherweise deshalb, weil man dort derzeit in der Lage ist, das Virus regional einzudämmen. Neben der bestehenden Ungewissheit über die bevorstehenden US-Wahlen bleibt der langfristige Trend bei der globalen Anlegerstimmung jedoch unklar. Es wird wichtig sein zu sehen, ob sich die Risikobereitschaft angesichts des Wahlergebnisses regional stabilisiert oder ob der zu beobachtende Anstieg an Covid-Infektionen eine treibende Kraft bleibt, die die Anleger in den nächsten Wochen weiter beeinflussen wird.“
Entwickelt wurde der Investor Confidence Index von Kenneth Froot und Paul O'Connell von State Street Associates, dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen von State Street Global Exchange.
Der Index misst das Vertrauen bzw. die Risikobereitschaft der Investoren quantitativ, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger untersucht. Der Index weist Änderungen bei der Risikobereitschaft der Anleger eine genaue Bedeutung zu: je höher die prozentuale Verteilung auf die einzelnen Papiere, desto größer die Risikobereitschaft bzw. das Vertrauen.
Ein Wert von 100 ist neutral; dies ist der Wert, bei dem Investoren ihren langfristigen Anteil an risikoreichen Anlagen weder erhöhen noch verringern. Der Index unterscheidet sich von umfragebasierten Maßnahmen dadurch, dass er sich nicht auf von institutionellen Investoren geäußerte Meinungen, sondern auf ihre tatsächlich getätigten Geschäfte stützt.