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Globales Anlegervertrauen sinkt im Juni um 2,6 Punkte auf 94,6

State Street Global Markets hat die Ergebnisse des State Street Investor Confidence Index (ICI) für Juni 2022 bekannt gegeben. Insbesondere in Europa ging das Anlegervertrauen demnach deutlich zurück.

Andreas Niklaus

Der Global ICI sank um 2,6 Punkte auf 94,6 gegenüber dem revidierten Wert von 97,2 für den Monat Mai. Das Anlegervertrauen ging in allen Regionen im Juni zurück. Am deutlichsten jedoch sank der ICI für Europa, und zwar um 10,6 Punkte auf 57,6. Der ICI für Nordamerika sank um 2,5 Punkte auf 97,1 und der ICI für Asien um 4,8 Punkte auf 88,8.

„Die Anleger sind in unserem Markt in der Regel weniger risikofreudig. Daher haben die steigenden Rezessionsrisiken und die anziehende Inflation das Vertrauen der institutionellen Anleger in Europa stärker beeinträchtigt als in anderen Regionen“, sagte Andreas Niklaus, Vorstand bei der State Street Bank International GmbH. „Die schlechte Stimmung deckt sich mit derjenigen der deutschen Verbraucher, deren Vertrauen im Juni auf ein Rekordtief gefallen ist. Die Bedenken über die gesamtwirtschaftlichen Risiken werden in Deutschland wahrscheinlich weiter bestehen bleiben.“

„Im Juni vollzog die Risikobereitschaft der Anleger eine Kehrtwende: Der Global ICI fiel um fast 3 Punkte, da die regionalen Konjunktursorgen weiter zunehmen“, kommentierte Rajeev Bhargava, Head of Investor Behavior Research bei State Street Associates.

„Während die jüngste Runde von Zinserhöhungen durch die Zentralbanken zur Eindämmung der Inflation die Marktvolatilität in letzter Zeit in die Höhe getrieben hat, waren die Auswirkungen auf das Vertrauen der US-Investoren im Vergleich zu anderen Regionen deutlich gedämpfter, während die Stimmung sowohl in Europa als auch in Asien stärker rückläufig war. Die zunehmenden Rezessionsrisiken, die auf eine knifflige Kombination aus erhöhter Inflation, nachlassender Konjunktur und einer zunehmend auf Straffung ausgerichteten Zentralbank zurückzuführen sind, dürften dafür verantwortlich sein, dass das Vertrauen in Europa im vierten Monat in Folge gesunken ist.“

Entwickelt wurde der Investor Confidence Index von Kenneth Froot und Paul O'Connell von State Street Associates, dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen von State Street Global Exchange. Der Index misst das Vertrauen bzw. die Risikobereitschaft der Investoren quantitativ, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger untersucht.

Der Index weist Änderungen bei der Risikobereitschaft der Anleger eine genaue Bedeutung zu: je höher die prozentuale Verteilung auf die einzelnen Papiere, desto größer die Risikobereitschaft bzw. das Vertrauen. Ein Wert von 100 ist neutral; dies ist der Wert, bei dem die Investoren ihren langfristigen Anteil an risikoreichen Anlagen weder erhöhen noch verringern. Der Index unterscheidet sich von umfragebasierten Maßnahmen dadurch, dass er sich nicht auf von institutionellen Investoren geäußerte Meinungen, sondern auf ihre tatsächlich getätigten Geschäfte stützt.