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Greenwich Associates: Deutsche Institutionelle vergeben mehr Mandate, berücksichtigen aber SRI zu wenig

Die Studie bestätigt den anhaltenden Trend zu einer geringeren Anleihenquote bei steigenden Investments in alternative Anlagen.

Seit 2016 hat sich der Anteil der von deutschen firmeneigenen Versorgungseinrichtungen an Manager vergebenen Mandate von 30% des institutionellen Portfoliovermögens auf über 70% mehr als verdoppelt.

Diese Zahl, die von der US-Researchfirma Greenwich Associates ermittelt wurde, bestätigt den Trend zu höherer Diversifikation in den Portfolios, was wiederum die Nachfrage nach spezialisierten Managern erhöht.

Allerdings halten die Analysten fest, dass dieser Trend „nicht allen Managern nutzen wird“.

„Im Gegenteil, die Nachfrage nach Managern für Core-Mandate im festverzinslichen Bereich ist eingebrochen“, hielt Greenwich Associates in ihrem Bericht mit dem Titel „German Institutions Increase Outsourcing to External Managers“ fest.

Seit 2015 ist der Anteil an Institutionen, die über die folgenden 12 Monate planen einen Anleihenmanager zu engagieren von 12% auf unter 3% gefallen.

Der einzige Sektor im festverzinslichen Bereich, wo es noch steigende Investitionen gibt, ist demnach Emerging Market Debt.

Gleichzeitig planen mehr Investoren Manager für alternative Anlagen und Immobilien zu selektieren.

Ein weiterer Bereich, der von Greenwich Associates untersucht wurde, ist SRI – und dieser brachte überraschende Ergebnisse.

„Als Gesellschaft sind die Deutschen unter den Europäern ganz weit vorne, wenn es um das Engagement, ja sogar die Leidenschaft, für Umwelt- und Sozialthemen geht“, sagt Greenwich Associates Geschäftsführer Markus Ohlig.

„Aber im Moment scheint es, als sei diese kulturelle Einstellung völlig isoliert von der Governance großer Institutionen.“

Die Analysten hielten hierzu fest, dass der Anteil der Investoren, die SRI in ihrer Managerauswahl als wichtiges Kriterium ansehen, „unter den niedrigsten in Europa“ sei.

In den Niederlanden empfinden es bereits mehr als 97% der Investoren als wichtig, SRI zu berücksichtigen. Unter deutschen Institutionen liegt diese Zahl bei 32%.

Nur die Schweiz hat mit 24% einen noch niedrigeren Anteil, während Großbritannien und Frankreich mit 53% dazwischen liegen.

Für seinen Bericht hat Greenwich Associates im ersten Quartal 240 deutsche Institutionen interviewt, darunter Vorsorgeeinrichtungen, Banken, Versicherer, Stiftungen und Kirchen sowie supranationale Einrichtungen.