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Greenwich-Studie: Institutionelle tauschen Anleihen gegen Immobilien

Auf der Suche nach stabilen Erträgen ohne wesentliche Risikoerhöhung wenden sich deutsche institutionelle Anleger weg von europäischen Anleihen und hin zu Immobilien. Das Vertrauen in externe Manager und Berater bleibt dabei weiterhin gering, erläutert Greenwich Associates in einer aktuellen Umfrage.

In der ersten Hälfte 2010 fiel der Anteil von festverzinslichen Anlagen in den Portfolios von 227 befragten deutschen Institutionellen von 68,7% (per 31. Dezember 2009) auf 66,3%.

Besonders der Anteil der europäischen Anleihen wurde von 65% auf 60,2% reduziert, teilweise aufgrund von „aktiven Diversifikationsstrategien“ der Institutionen, die sich auch in einem Anstieg am Anteil der internationalen Anleihen von 3,7% auf 6,1% widerspiegelt.

„Anstatt Investments in Aktien umzuschichten, wurden sie in den Bereich Immobilien geschoben“, so der Marktforscher Greenwich Associates.

Die Aktienquote ist weiterhin in den meisten Portfolios sehr niedrig. Sie liegt mit durchschnittlich 7,9% zwar über der Quote im vergangenen Jahr (7,6%) aber noch immer deutlich unter der Quote von 2008 (14,2%).

Die zweithöchste Aktienquote findet sich in den Pensionsplänen deutscher Unternehmen (18,1%) nach jener im Treasury-Bereich der Unternehmen (33,7%). Öffentliche Pensionspläne weisen eine Aktienquote von 12,1% aus.

Insgesamt haben deutsche Vorsorgeeinrichtungen ihre Ertragserwartungen für alle Assetklassen abgesenkt – außer für Hedgefonds, bei denen die Erwartungen mit 7% beinahe wieder auf Vorkrisenniveau liegen.

Für Anleihen liegen diese über die nächsten fünf Jahre bei durchschnittlich 3,9% (2009 waren es noch 4,2%) und für europäische Aktien liegen die Erwartungen bei 6,2% (nach 6,6% in 2009).

Obwohl sich die Investoren bewusst sind, dass ihre derzeitige Asset Allokation auf mittlere und lange Sicht nicht die nötige Rendite erzielen wird, gaben die meisten befragten Investoren an, dass sie mit einer großen Portfolio-Umstrukturierung bis nächstes Jahr warten wollen.

Das an externe Manager vergebene Vermögen ist zwar wieder auf dem Niveau vor der Finanzkrise angelangt, dennoch werden noch immer 70% der Assets von den Institutionen selbst verwaltet.

Der stärkste Rückgang in der Vergabe an externe Manager war bei europäischen Anleihen zu verzeichnen, wo nur noch 53% einen externen Manager nutzen. Im Jahr 2009 waren es noch zwei Drittel.

Mehr institutionelle Anleger als im vergangenen Jahr (28%; nach 25% im Jahr 2009) gaben an, einen Berater für Investmentfragen heranzuziehen. Aber laut Greenwich Associates ist dieser Anteil noch immer „weit unter“ jenem, in anderen europäischen Ländern.