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HDI steigt aus versicherungsförmiger bAV aus

Ab dem nächsten Jahr werden im versicherungsförmigen Pensionsfonds und der Pensionskasse der deutschen HDI Leben keine Neukunden mehr zugelassen. Das Unternehmen folgt dem Trend „zu niedrigeren, endfälligen Garantien“ in der betrieblichen Altersvorsorge.

In einer Presseaussendung hielt das Unternehmen fest, dass es in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) Durchführungswege gebe, „die weder für HDI Leben noch für ihre Kunden profitabel sind oder am Markt kaum noch nachgefragt werden. Unter diesen seien der versicherungsförmige Pensionsfonds sowie die Pensionskasse.

Aber die HDI Leben betonte auch, man werde weiterhin bAV-Lösungen anbieten, vor allem über den nicht-versicherungsförmigen Pensionsfonds, den der Versicherer seit 2012/2013 zusammen mit Talanx über den PB Pensionsfonds anbietet, welcher mittlerweile 395 Mio. Euro verwaltet.

Im versicherungsförmigen HDI Pensionsfonds werden derzeit 43 Mio. Euro verwaltet und 1,4 Mrd. Euro in der Pensionskasse.

In beiden Produkten werden bestehende Verträge erfüllt, aber sie werden für Neuzugänge geschlossen.

In der Beantwortung einer Anfrage unserer Redaktion hielt man bei HDI fest, dass das Unternehmen „auf dem Gebiet der Ablösung und Ausfinanzierung von Pensionszusagen die Marktführerschaft“ anstrebt. Man erwartet dabei vor allem unter KMUs einen erhöhten Bedarf an solchen Produkten.

Der Versicherer hat außerdem gemeinsam mit dem Dienstleistungsanbieter xbAV eine Online-Plattform für die Verwaltung von Pensionsplänen eingerichtet: „HDI bAVnet“.

Der Ankündigung von HDI war Anfang des Jahres bereits eine ähnliche von Ergo vorausgegangen.

In den letzten zwei bis drei Jahren gibt es bei neuen Produkten der Lebensversicherer einen „Trend zu niedrigeren, endfälligen Garantien“, erklärte dazu Vjaceslavs Geveilers, Senior Manager Actuarial Services bei PricewaterhouseCoopers in München anlässlich der aba-Herbsttagung vergangene Woche in Köln.

Aber er betonte, dass im Moment die sich „Neuerungen hauptsächlich noch auf die Anwartschaftsphase, weniger die Entspar-Phase (z.B. Enhanced Annuities) beziehen“. Das werde sich aber noch ändern.

Sein Kollege Clemens Frey, Partner Financial Services bei PwC, hielt fest, dass viele neue Produkte eine „erhöhte Komplexität“ aufweisen und „jedes neue Produkt bspw. Anpassungen in der aktuariellen Modellierung, der Risikobewertung und in der IKS-/IT System-Landschaft“ der Versicherer erfordert.

„Gleichzeitig ist generell ein Trend zu zukünftig intensiverer Produktregulierung durch die Aufsichtsbehörden absehbar“, so Frey.

Unterdessen hat der Vorschlag der Regierung zur Flexibilisierung von Auszahlungen aus nicht-versicherungsförmigen Pensionsfonds in der Rentenphase in einer ersten Anhörung im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales am Montag breite Zustimmung gefunden.