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IBM Pensionskasse: Neue Anlageverordnung öffnet Tür in Private Equity

IBM Deutschland bereitet die Diversifizierung des Pensionskassen-Portfolios auf Senior Secured Loans und Private Equity vor. Dies hielt Hans Dieter Ohlrogge, Vorstandsvorsitzender bei der IBM Pensionskasse sowie dem Pensionsfonds, fest.

Bei der Handelsblatt bAV-Konferenz in Berlin erläuterte er, dass die Pensionskasse sich dieser Assetklasse nicht früher hatte zuwenden können, wegen der bestehenden Unsicherheiten in den Anlagerichtlinien für Versicherer und versicherungsähnliche Einrichtungen nach der Umsetzung der Alternativen Investmentfondsmanager (AIFM)-Richtlinie.

„Aber jetzt, da wir wissen, dass wir keine komplizierten Strukturen brauchen, um in diese Assetklasse zu investieren, können wir mit der Managerauswahl beginnen und uns entscheiden, in welche Segmente wir investieren“, so Ohlrogge weiter.

Anpassungen an die Anlageverordnung für Versicherer, Pensionskassen und Versorgungswerke im Nachgang zum neuen Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) stellen klar, welche Fonds für Investitionen in Private Equity, direkte Kreditvergaben oder Infrastruktur herangezogen werden können.

Geschlossene AIF oder ähnliche Instrumente, die in der EEA oder OECD ansässig sind und über eine ausreichende Lizenz verfügen, können dabei verwendet werden, um bis zu 15% des Gesamtportfolios in Private Equity zu investieren.

Ohlrogge betonte, es sei wichtig für die Pensionskasse in jeder Assetklasse „die Produkte und ihre Mechanismen wirklich zu verstehen“. „Das war bislang bei Private Equity nicht wirklich der Fall und wir mögen keine Manager, die sich nicht in die Karten schauen lassen“, so der IBM Pensionsvorstand.

Bei den Segmenten würde Ohlrogge „gerne in Buy-Outs investieren“, fügte aber hinzu, dass „dieser Markt relativ leergefegt“ sei. Deshalb sieht er sich auch Venture Capital an, hielt aber fest, dass er in jedem Fall – sofern möglich – auch Secondaries“ beimischen will.

Für den anfänglichen Planungsprozess hatte IBM Deutschland die Hilfe des US-Mutterkonzerns herangezogen, der seit 25 Jahren in Private Equity investiert ist.

Vor ein paar Jahren haben dann auch die Töchter in den Niederlanden und Großbritannien in diese Assetklasse diversifiziert und „damit generell gute Erfahrungen gemacht“, so Ohlrogge.

Aber er erläuterte, dass gemeinsame Investitionen mit dem Mutterunternehmen oder anderen Töchtern nicht möglich seien, weil es vor allem für angelsächsische Asset Manager „schwer ist, hier Steuertransparenz zu garantieren“.

Zusätzlich hat IBM Deutschland einen Berater für die „Long-List“ der Managerauswahl herangezogen, aber Ohlrogge und sein Team möchten sich für die endgültige Auswahl selbst mit den Anbietern zusammensetzen.

Zusammenfassend sagte Ohlrogge, dass „Realwerte dauerhaft einen höheren Ertrag als Schuldverschreibungen“ bringen.

Allerdings ist die Pensionskasse z.B. nicht in Immobilien investiert, weil sich zu viele andere Investoren, vor allem große Versicherer, sich bereits im Bereich der A-Lagen tummeln.

Als nächster Schritt möchte Ohlrogge „sich nach Anleihe-Surrogaten auf der Alternative Seite umsehen“ und außerdem das Portfolio aus
Deutschland heraus diversifizieren, um „die Weltwirtschaft nach Wirtschaftsleistung abzubilden“.

Im Aktienportfolio ist Ohlrogge sehr zufrieden mit der Overlay-Konstruktion, die die Pensionskasse vor nunmehr vier Jahren eingeführt hat. Für ihn ist sie wichtig, denn „ohne Overlay ist keine ausreichende Realwert-Quote“ möglich.

Aber er bestätigte auch, dass das Overlay im Jahr 2012 die Pensionskasse 100 Basispunkte gekostet hat, als die Märkte volatil waren, aber dass sie im Jahr danach in gleichem Maße eine Outperformance erzielt hat, als die Märkte wieder stabiler waren.

„Overlay kostet Geld und nimmt nach oben Performance weg, aber wenn man das weiß und mit einberechnet, kann es vor massiven Verlusten schützen und in stabilen Märkten eine Outperformance erzielen“, erläuterte Ohlrogge abschließend.