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INREV Konferenz – Tag 1: Neue Indizes, BVK, APG, LACERA und Value-Add

Neue Daten weisen eine Rendite auf Immobilieninvestments von 8,75% p.a. Immobilienrendite aus. Dazu gab es am ersten Tag der INREV-Konferenz eine rege Diskussion um die weiteren Aussichten der Assetklasse.

Die diesjährige INREV-Jahreskonferenz fand in Wien statt.

Zwischen 2005 und 2014 lag die durchschnittliche Immobilienperformance von global diversifizierten Portfolien bei 8,75% pro Jahr. Das stellte die Vereinigung für indirekte Immobilienanlagen INREV in ihrem neuen Global Investor Real Estate Performance Index fest, der anlässlich der Jahreskonferenz in Wien vergangene Woche präsentiert wurde.

Hierzu wurden zunächst Daten von 19 Investoren in acht Ländern, die gemeinsam knapp unter 108 Mrd. Euro in Immobilien investiert haben, herangezogen.

Neben diesem ersten Immobilienrendite Index arbeitet INREV auch an einem Index über die zugrundeliegenden Vermögenswerte.

Dieser Asset-Based-Index soll helfen, bessere und schlechtere Performance gewissen Regionen und Sektoren zuzuordnen und so zu helfen, eine Strategie zu entwickeln.

Die Relativität der derzeitigen Immobilienrenditen wurde bei einer Podiumsdiskussion während der Konferenz erörtert. Journalist Philip Coggan vom Economist merkte an: „Genauso wie in der Welt der Blinden der Einäugige König ist, werden Immobilienrenditen in einem Marktumfeld mit Negativzinsen weiterhin attraktiv sein.“

Aber Barry Petursson, Head of Real Estate beim Pensionsfonds für Lehrer in Alberta/Kanada, merkte an: „Im Prinzip werden die Assetklassen von Relativität bestimmt, aber es gibt ein Mindestlevel, dass einen in einem relativen Markt absolut werden lässt.

Für die deutsche BVK, die 11 Mrd. Euro in Immobilien investiert hat, ist diese Mindestschwelle 3,5%, die jährlich erzielt werden müssen.

CEO Daniel Just erläuterte, dass zwar „die größte Herausforderung nicht die Assetseite sondern die Verpflichtungsseite ist“, aber dennoch können Immobilien „relativ viel dazu beitragen, gegen Niedrigzinsen anzukämpfen“.

Er betonte: „Wenn man es richtig macht und wenn man sich nicht nur auf Core und Core-Plus konzentriert, wo alle sind, dann kann man noch etwas mit den Renditen anfangen.“

Allerdings säte Robin Goodchild, International Director Global Research & Strategy bei LaSalle Investment Management, ein paar Zweifel unter den Anwesenden, ob sich mehr Risiko bei Immobilienanlagen wirklich lohnt. Er präsentierte Zahlen basierend auf historischen Zahlen aus den USA und Europa wonach „auf einer Nettobasis Value-Add einen niedrigeren Ertrag geliefert hat als erwartet, und das bei höherer Volatilität – was den Sektor nicht besonders attraktiv aussehen lässt“.

Aber Neil Harris, der neue INREV-Vorsitzende und Senior Vice President bei GIC, hielt fest: „Wenn man eine Zeitreihe nimmt, die einen Marktabschwung umfasst, dann ist es keine Überraschung, dass Value-Add schlechter abgeschnitten hat, da es höheres Risiko und höhere Volatilität umfasst.“

Andere sehen sich für höhere Erträge in anderen Regionen um, wie die niederländische öffentlich-rechtliche Pensionskasse APG, die „sehr aktiv in China sind mit einem Joint Venture für Logistikinvestitionen und in Indien mit einem guten Partner für Einzelhandel“, berichtete Patrick Kanters, Geschäftsführer Global Real Estate & Infrastructure bei APG Asset Management.

Aber er betonte, man solle nicht nur in Schwellenländern um des Exposure willens investieren, denn „in der Langzeitbetrachtung wird klar, dass es sehr schwer ist, in Schwellenländern Geld zu machen, weil das Timing essentiell ist“.

Just bestätigte dazu, dass die BVK bereits in Chile investiert ist und in Mexiko, vor allem wegen der jungen Bevölkerungsstruktur.

Brasilien sei hingegen wenig attraktiv; einerseits wegen der Währung und andererseits „bekommt man keine Finanzierung, was zu großen Problemen führt.“

LACERA, der öffentlich-rechtliche Pensionsfonds in Los Angeles/USA sieht sich derzeit Lateinamerika näher an. Aber auch mit Investitionen in Europa soll das internationale Immobilien-Exposure des Fonds „über die nächsten fünf Jahre von 3% auf 15% steigen“.

Die Kanadier wiederum fokussieren sich weiterhin auf Infrastruktur, vor allem in Europa, um sich über mehrere Märkte zu diversifizieren, bestätigte Petursson abschließend.