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Institutionelle Anleger erwarten Verdopplung der ETF-Allokation

Eine Befragung von J.P. Morgan Asset Management unter 240 professionellen Anlegern weltweit belegt steigende Professionalisierung der ETF-Anlagen.

Das dynamische globale Wachstum von ETFs sollte sich auch in Zukunft weiter fortsetzen. Dies lässt sich aus einer aktuellen Befragung von J.P. Morgan Asset Management unter institutionellen Anlegern aus verschiedenen Regionen ableiten. So nutzen laut der Global ETF-Studie 2019 bereits drei Viertel der befragten Privatbanken, Dachfonds, Versicherungsgesellschaften und unabhängigen Vermögensverwalter börsengehandelte Fonds (ETFs). Die Nutzung von ETFs ist dabei am höchsten in der Region EMEA mit 88%, gefolgt von den USA mit 85%, während sich in Lateinamerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum mit einem Anteil von 55% noch Wachstumspotenzial ergibt.

Zuwächse in allen Regionen
Die derzeitige ETF-Allokation über alle Befragten hinweg liegt bei durchschnittlich 29%, also rund einem Drittel des Portfolios. Laut der Studie planen die Befragten, ihre ETF-Allokation in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen, so dass der Anteil in den kommenden zwei bis drei Jahren auf durchschnittlich 39% steigen sollte. Nachdem der Anteil von ETFs an globalen Anlageportfolios im Jahr 2016 noch bei 22% lag, wäre dies innerhalb weniger Jahre eine Verdopplung der Allokation.

Die Befragung zeigt bei der Allokation in ETFs ausgeprägte regionale Unterschiede. An der Spitze der ETF-Anleger stehen die USA, wo ETFs aktuell 41% der Portfolios ausmachen. Dieser Anteil soll laut den Befragten in den nächsten zwei bis drei Jahren auf rund 54% steigen. Lateinamerika liegt mit 35% ETF-Allokation vor den Regionen EMEA (25%) und Asien-Pazifik (23%). Diese Reihenfolge sollte sich auch in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht ändern, wenn laut den Befragten die Allokation auf 43% in Lateinamerika, 34% in der Region EMEA und 33% in der Region Asien-Pazifik steigen wird.

„In dem Maße, dass Anleger mit börsengehandelten ETFs immer vertrauter werden, nutzen sie diese bewusster für ihre Allokation und schätzen zunehmend deren tägliche Liquidität mit Möglichkeiten des Intra-Day-Handels sowie die Transparenz mit Kursüberwachung in Echtzeit“, sagt Philip Annecke, Head of ETF Distribution bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. „ETFs gelten in der Regel als ergänzende Anlageinstrumente, die dazu dienen, den immer neuen Anforderungen der Asset Allokation gerecht zu werden. Die Ergebnisse unserer Befragung spiegeln dies mit der zunehmenden Allokation in ETFs wider. Außerdem haben wir festgestellt, dass immer mehr Anleger dezidiertes Interesse an Innovationen wie aktiv gemanagten ETFs zeigen, die aktive Strategien mit den Vorteilen von ETFs verbinden“, so Annecke.

Flexibilität, Tranzparenz und geringe Kosten im Fokus
Um mögliche Ursachen für die steigende Nachfrage nach ETFs in Kundenportfolios zu identifizieren, wurden die Teilnehmer zu den für sie größten Vorteilen einer Anlage in ETFs befragt. 83% der institutionellen Anleger nannten Gebühren (z.B. im Handel) und Kosten, gefolgt von der Flexibilität im Handel (65%) und der Transparenz bei den Beständen (40%).

Dass die Kostenstruktur bei ETFs ein wichtiger Entscheidungsfaktor ist, zeigt auch, dass 62% der Umfrageteilnehmer die Kostenkontrolle bei ETFs als wichtigstes Anlageziel nennen. Dabei zeigen sich interessante regionale Unterschiede: In den USA ist für 80% der Befragten die Kostenkontrolle das Hauptziel, in der Region Asien-Pazifik hingegen nur für 38%. In der EMEA-Region ist der Fokus auf die Kosten mit 66% leicht überdurchschnittlich. Neben den Kosten wurden von rund der Hälfte der professionellen Anleger in allen Regionen Liquidität (51%), leichterer Handel (50%) und Risikostreuung (48%) als wichtigste Anlageziele genannt.

Aktien-ETFs weiterhin führend
Eine gewisse globale Synchronizität offenbarte die Umfrage bei der Vorliebe für Anlageklassen. Aktien-ETFs sind für die institutionellen Anleger mit einem ETF-Portfolioanteil von 55% weiterhin die beliebteste Anlageklasse. Andererseits sind sich professionelle Anleger darin einig, dass Anleihen-ETFs, alternative ETFs und Multi-Asset-ETFs in den kommenden Jahren großes Wachstumspotenzial haben werden.

„ETFs wurden zunächst für Aktieninvestments genutzt. Mit fortschreitender Marktentwicklung lernten Anleger zunehmend Anleihen-ETFs schätzen, die unkompliziertere, transparentere und diversifiziertere Investmentmöglichkeiten bieten als direkte Anlagen in die globale Anleihenmärkte. Unserer Ansicht nach spielen Anleihen-ETFs für Anleger eine immer größere Rolle, und wir erwarten, dass sie sich innerhalb der nächsten zehn Jahre zu einem wichtigen Bestandteil von Kundenportfolios entwickeln“, so Annecke.

Am auffälligsten ist schließlich das Ergebnis zur strategischen Nutzung von ETFs. Auf die Frage nach ihrem Anlagehorizont antwortete die Hälfte der Befragten, dass sie ETFs für langfristige Anlagen nutzen. Nur rund ein Drittel nutzt ETFs für kurzfristige Anlagen. „Dies läuft der weit verbreiteten Auffassung zuwider, dass Anleger in ETFs eher kurzfristig orientiert sind“, betont Annecke.

Die „Global ETF Study 2019“ wurde zwischen Ende März und Anfang April 2019 von CoreData Research im Auftrag von J.P. Morgan Asset Management durchgeführt. Befragt wurden 240 institutionelle Anleger aus den Regionen EMEA (49%), Asien-Pazifik, Lateinamerika und den USA (je 17%), die für ein verwaltetes Vermögen von über 14 Billionen US-Dollar verantwortlich sind. Die Befragten sind neben Privatbanken, Dachfonds und Versicherungsgesellschaften auch unabhängige Vermögensverwalter.