Während diese Kennzahlen über dem Durchschnitt liegen, den Swisscanto im Pensionskassenmonitor per Ende Juni für die Branche ausgewiesen hat, liegt der Deckungsgrad der Publica jedoch deutlich unter der eigenen Jahresendmarke 2010 von 104,9%.
In einer Pressemitteilung hielt die Pensionskasse fest, dass sich „durch die gesunkenen Zinsen die wirtschaftliche Situation der gesamten zweiten Säule und auch von Publica deutlich verschlechtert hat“.
Swisscanto hatte für das Ende des ersten Halbjahres für private Pensionskassen einen durchschnittlichen Deckungsgrad von 102,6% (um zwei Prozentpunkte weniger als im vorhergehenden Quartal) und für öffentlich-rechtliche Kassen 91% (1,3 Prozentpunkte weniger) errechnet.
Der Vermögensverwalter hielt außerdem fest, dass es für Mitte August einen durchschnittlichen vermögensgewichteten Deckungsgrad von 96,3% für private Pensionskasse erwartet.
Diese „Verschlechterung der Finanzierungssituation“ – der durchschnittliche Deckungsgrad liegt unter dem Jahresendniveau – sei durch die Markt- und Währungsturbulenzen verursacht worden, so Swisscanto.
Für die im Pensionskassenmonitor inkludierten Pensionskassen errechnete die Asset Managment Firma eine durchschnittliche Rendite von 0,1% für das erste Halbjahr.
Unterdessen hat die Aargauische Pensionskasse (APK) bekannt gegeben, dass sie bis Ende August eine negative Performance von -4% aufweist. Die meisten Verluste wurden dabei über den Sommer eingefahren, denn bis Ende Juni war die Performance nur leicht negativ (-0,8%) und fiel dann per Ende Juli auf -2,8%.
Die APK gab bekannt, dass die Verluste mehrheitlich im Aktienportfolio zu verzeichnen waren und dass „zusätzlich der starke Schweizer Franken das Anlageergebnis belastete“.
Aufgrund des schwierigen makroökonomischen Umfelds hat die Kommission für die zweite Säule in der Schweiz, die BVG-Kommission, der Regierung empfohlen den Mindestzins in den Pensionskassen von derzeit 2% auf 1,5% per 2012 zu reduzieren.
Die Kommission hielt in einer Pressemitteilung fest, dass sich die Mehrheit ihrer Mitglieder für einen solchen Schritt ausgesprochen hat und dass die Vorschläge von der Beibehaltung der 2% bis hin zu einer Kürzung auf 1% reichten.
In Zürich hat die Kantonsregierung bestätigt, dass die Beamtenpensionskasse des Kantons, die BVK, per 2014 in die Unabhängigkeit entlassen wird, egal wie hoch der Ausfinanzierungsgrad zu diesem Zeitpunkt ist.
Bereits seit mehreren Jahren hat die Kantonsregierung eine Umwandlung der BVK in eine unabhängige Stiftung angedacht, jedoch war bisher die völlige Ausfinanzierung sowie die Schaffung von Reserven eine Grundvoraussetzung.
Die Präsidentin der Lokalregierung, Ursula Gut-Winterberger, sagte bei der Präsentation der Regierungsvorhaben, dass nun eine neue Gesetzesvorlage zur Auslagerung der BVK aufgesetzt werde, die eine Ausfinanzierung innerhalb der nächsten sieben Jahre beinhalten soll.
Laut Regierungsprogramm soll diese eine „Reduzierung der Verpflichtungen“ sowie eine Erhöhung des Deckungsgrades umfassen. Nähere Details zu den Plänen wurden noch nicht bekannt gegeben.