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Investoren-Update: Stabile Deckungsgrade & höherer Beratungsbedarf

Institutionelle Investoren fragen im Niedrigzinsumfeld mehr Beratung nach, bestätigte Achim Lüder, neuer Geschäftsführer von Mercer Deutschland gegenüber IPE. Währenddessen berechnete Towers Watson die Deckungsgrade der Dax- und MDax-Unternehmen zur Jahresmitte. Diese haben sich trotz des schwierigen Marktumfeldes stabil entwickelt.

Lüder hat seit Juli den Posten des alleinigen Geschäftsführers für Mercer Deutschland, Schweiz und Österreich inne. Er folgte Fridtjof Helemann, der mittlerweile Mercer verlassen hat und der selbst als CEO von Peter Doetsch im vergangenen Jahr übernommen hatte.

Im Gespräch mit IPE bestätigte Lüder jüngste Ergebnisse einer Telos-Studie, die aufgezeigt hat, dass sich der Beratungsbedarf deutsche institutioneller Investoren erhöht hat.

„Das ist vor allem auf das Marktumfeld zurückzuführen, in dem Investoren neue Ideen brauchen“, so Lüder.

Er fügte hinzu, dass auch Änderungen in der Regulierung eine Rolle spielten, dass es aber hauptsächlich die Problematik des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes sei, für die innovative Lösungen gebraucht werden.

„Das ist eine neue Situation, die politisch getrieben ist und in der es schwierig ist, aus der Vergangenheit Schlüsse zu ziehen für eine Prognose“, erläuterte Lüder.

Laut ihm suchen immer mehr Institutionelle nach All-in-Lösungen, in der die Beraterfirma auch einen Teil der Verwaltung des Pensionsplanes übernimmt.

Er bestätigte, dass die Herausforderungen für institutionelle in der Schweiz und Österreich ähnlich sind, mit kleinen Unterschieden wegen unterschiedlicher Regulierungen.

Deshalb hat Mercer sein „Outsourcing“-Geschäft in „Pension Administration“ umbenannt, weil das „genau das ist, was wir tun“, so Lüder.

In diesem Geschäftsfeld wurde Catherine Schoendorff als Leiterin Pension Admin Schweiz befördert, wobei sie die gleiche Position für Deutschland weiterhin innehält.

In der Schweiz hat sie Beat Schmid ersetzt, der Mercer verlassen hat.


Pensionspläne
Unterdessen hat Towers Watson im jüngsten „German Pension Finance Watch“ berechnet, dass sich trotz des Niedrigzinsumfeldes die Deckungsgrade der Pensionspläne der Dax- und MDax-Unternehmen leicht verbessert haben, vor allem, wenn sie etwas mehr in Aktien investiert waren.

Ein leichter Anstieg des Rechnungszinses hat geholfen, die Verpflichtungen der Dax-Pensionspläne bei 312 Mrd. Euro zu halten, was 0,6 Prozentpunkte niedriger ist, als zu Beginn des Jahres.

Ein weiterer Grund für den leicht gefallenen Verpflichtungsgrad ist eine leichte Anpassung der Inflationserwartung nach unten, wodurch DB-Verträge (Defined Benefit) in Zukunft weniger hoch angepasst werden müssen, bestätigte ein Sprecher von Towers Watson gegenüber IPE.

Für die Dax-Unternehmen bedeutet dies, dass ihr Pensionsvermögen von 192,1 Mrd. Euro einen größeren Teil ihrer Verpflichtungen abdeckt und der Deckungsgrad sich somit von 61,2% zu Jahresbeginn leicht auf 61,6% am Ende des ersten Halbjahres verbessert hat.

Unternehmen im Mid-Cap-Segment MDax profitierten außerdem von der guten Aktienentwicklung im ersten Halbjahr.

Der Aktienanteil in den Pensionsportfolios der MDax-Unternehmen beträgt über ein Drittel (37,2%), während jener bei den DAX-Unternehmen nur rund ein Viertel beträgt (24,7%), erläuterte Thomas Jasper, Leiter der bAV bei Towers Watson Deutschland.

Im ersten Halbjahr 2013, fielen die Verpflichtungen der MDax-Unternehmen ebenfalls um 0,6 Prozentpunkte auf 37,5 Mrd. Euro während ihr Planvermögen um 1% auf 16,4 Mrd. Euro stieg.

Insgesamt hat das zu einer Verbesserung des Deckungsgrades von 43,7% auf 43,1% geführt.