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Investorenpanel auf der Alfi-Konferenz: Vom Verlust einer Assetklasse...

Wie arrangieren sich Institutionelle mit dem „Verlust“ der Bond-Investments?

Die alljährliche European Alternative Investment Funds Conference des Luxembourger Verbandes der Fondsindustrie (Alfi) war auch dieses Jahr wieder mit mehreren Hundert Teilnehmern gut besucht. Erstmalig diskutierten dabei vergangene Woche auch institutionelle Investoren aus mehreren europäischen Märkten im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung über Fragen der strategischen Asset Allokation und dem Einsatz von Alternative Investment-Fonds.

Dr. Oliver Roll, Gründer von 4AlphaDrivers, sprach dabei im Rahmen seines Panels mit dem CEO des dänischen Pensionsfonds PFA, Allan Polack, dem Co-CEO des französischen Reservefonds FRR (Fonds de Reserve pour le Retraites) Olivier Rousseau sowie mit Dr. Uwe Siegmund, dem Chief Investment Officer der R+V Versicherungsgruppen, Wiesbaden.

Gefragt wurde, ob Alternative Investment-Strategien als Allheilmittel in der Welt des „new normal“, d.h. im Null-Zins-Umfeld eingesetzt werden können. In der Rund bestand dabei Einigkeit bei der Diagnose, dass die bewährten Annahmen und Methoden zur Optimierung einer strategischen Asset Allokation nicht mehr funktionieren: Die Diversifikationseigenschaften der Bond-Investments sind nicht wie zu Zeiten vor der Finanzkrise gegeben. Die Diskussion ging fast so weit, dass die Assetklasse Fixed-Income, zumindest wie sie bisher genutzt wurde, „verschwunden“ sei.

Allen auf der Alfi-Konferenz teilnehmenden Institutionellen war jedoch gemeinsam, dass die Allokation in Bond-Investments immer noch einen sehr großen Portfolio-Anteil, wenn nicht den größten Teil, ausmacht. PFA aus Kopenhagen hat jedoch die Verpflichtungsseite von Garantie-Produkten hin zu Produkten mit „Marktet-Return“ umgestellt. Der größte Teil des Investment-Teams beschäftigt sich zwischenzeitlich mit alternativen Strategien, vor allem Infrastruktur-Investments.

Bei FRR wurden vor zwei Jahren die ursprünglichen Investment-Guidelines aus dem Jahr 2000 stark modifiziert, man integriert jetzt deutlich mehr alternative Investment-Strategien. Die Überlegungen reichen vom verstärkten Einsatz von Smart-Beta-Ansätzen und dem Management alternativer Risikoprämien bis zu Insurance Linked Securities.

Bei der R+V sieht man sich seit jeher auch in substanziellen Größenordnungen in „Alternatives“ investiert, gerade im Bereich Credit durch ein traditionell starkes Darlehensgeschäft. Außerdem ist man offen für zahlreiche neue Ideen, die durchaus auch im zunächst mit kleineren Positionen getestet werden.

Die Frage, welche alternative Assetklassen und in welchem Umfang zum Beispiel über extern gemanagte Fonds eingekauft werden und was selbst in-house gemanaged wird, wurde unterschiedlich beantwortet. Hier spielen die eigenen Resourcen (Personal, Erfahrung) ebenso eine Rolle wie aufsichtsrechtliche Regelungen oder Vorgaben einer Satzung u.ä. Generell erkennbar war aber der Wunsch, möglichst viele Investment-Strategien - sofern machbar - selbst im eigenen Hause umzusetzen.