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Investorenreaktionen auf Draghis Geldflut: BVK sieht Chancen – VFPK kritisiert EZB

Die Geldpolitik der EZB schafft für Investoren einen positiven Ausblick für „risikoreichere Anlagen“, aber noch niedrigere Zinsen für die Sparer.

Nach der Entscheidung der EZB, europäische Staatsanleihen zu kaufen, hat die Bayerische Versorgungskammer (BVK) „Risiko-Assetklassen nicht reduziert, sondern in manchen Segmenten sogar ausgebaut,“ erklärte André Heimrich, Vorstand Kapitalanlage bei der BVK, gegenüber unserer Redaktion.

Er erläuterte, dass dies Teil der Strategie sei, „bereits vorzeitig mögliche Antworten zu finden, so u.a. auf eine monetäre Lockerung der EZB“. Aus diesem Grund prüfe die BVK „laufend mögliche Szenarien am Kapitalmarkt“.

Bereits im vergangenen Jahr hat das Versorgungswerk „die Währungskurssicherungen für volatile Assetklassen aufgelöst“ und kann nun von der Aufwertung des US-Dollar und des Schweizer Franken profitieren, so Heimrich.

In Österreich sagte Claudio Gligo, Veranlagungschef der Victoria Volksbanken Pensionskasse (VVPK), ebenfalls, dass das QE-Programm „mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Risiko-Assets wie Aktien und Corporate Bonds inklusive High Yield begünstigen“ werde. Ausschlaggebender Grund sei die „enormen Liquidität, die in die Märkte kommt“.

Außerdem erwartet er, dass sich der Euro weiter abschwächt – was in Konsequenz bedeutet, dass Fremdwährungen einen positiven Effekt auf das Portfolio haben werden.

Allerdings erläuterte Gligo, dass „die längerfristigen Auswirkungen und insbesondere die Frage nach einer zukünftigen Rückführung des QE offen blieben, insbesondere wenn die erwünschten Effekte wie (exportbedingtes) Wachstum ausbleiben“.

In Deutschland sieht der Verband der Firmenpensionskassen (VFPK) die Ankündigung der EZB bis September monatlich 60 Mrd. Euro an Staatsanleihen zu kaufen klar negativ. Diese schade der Altersvorsorge, weil „Sparer fu
̈r ihre Kapitalanlage aufgrund des geldpolitisch gewollten Niedrigzinsniveaus keine Renditen mehr erzielen können.

Der VFPK kritisiert den Beschluss der EZB und hält fest, dass dieser „das Projekt der Bundesregierung durchkreuzt, die Altersversorgung durch mehr Kapitaldeckung insgesamt zu stärken”.

Zu Griechenland meinte Gligo, dessen VVPK keine Staatsanleihen des Landes hält, dass das Wahlergebnis die Unsicherheit an den Märkten weiter ansteigen lassen werde, aber nur „begrenzt.“ Vor allem da „die letzten Jahre von europäischen Banken genutzt wurden, um Bestände abzubauen“. Außerdem sei die griechische Wirtschaft relativ isoliert, was „so auch von den Märkten reflektiert wird“.