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IPE-Awards: NAEV bester Hedgefonds-Investor

Bei den IPE-Awards in Barcelona konnten zwei deutsche Versorgungswerke bei den Themen-Auszeichnungen punkten: Die Nordrheinische Ärzteversorgung (NAEV) wurde für die beste Hedgefonds-Investitionsstrategie ausgezeichnet und das Versorgungswerk für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer im Land Nordrhein-Westfalen (WPV) erhielt den Preis für Innovation.

Das Finanzklima im Westen Deutschlands scheint für preisverdächtige, innovative Ideen ideal zu sein, denn auch der beste deutsche Pensionsfonds wurde von der IPE-Jury aus der selben Region gewählt: die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe.

Als Besonderheit des Hedgefonds-Ansatzes der Nordrheinischen Ärzteversorgung (8,4 Mrd. Euro verwaltetes Vermögen per Jahresende 2008) wurde von der Jury die Core-Satellite Strategie mit einer Mischung aus Dachfonds mit geringem Beta-Risiko und solchen mit hohem Alpha-Return identifiziert.

„Um unser Hedgefonds-Portfolio so gut wie möglich gegen mögliche Hedgefonds-spezifische Schockrisiken, wie plötzliche Illiquidität oder abnormale negative Einflüsse quer durch diverse Märkte zu schützen, haben wir ein Portfolio zusammengestellt, dass unterschiedliche Anlagemöglichkeiten beinhaltet, sowie verschiedene, konkurrierende Wettbewerbsvorteile, aber mit ähnlichen Denkansätzen, was das Thema Risikomanagement betrifft,“ erläuterte der Fonds. NAEV-Geschäftsführer Prof. Dirk Lepelmeier zeigte sich äußerst erfreut über die Auszeichnung und war besonders stolz, dass ein deutscher Fonds in diesem Feld hervorsticht. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass Hedgefonds-Investitionen in Deutschland vielleicht sogar verboten werden könnten,“ gab Lepelmeier zu bedenken. Er spielte damit auf Überlegungen der Bundesregierung an, geleveragte Investitionen und Short Sellings einzuschränken. Lepelmeier bestätigte, dass sein Versorgungswerk, das nunmehr seit 2006 in Hedgefonds investiert, vor allem auf Multi-Asset-Strategien setzt.

Das Versorgungswerk für Wirtschafts- und Buchprüfer der Region (WPV) verdiente sich den Innovationspreis durch zwei außergewöhnliche Investitionsansätze: Zum einen ist der Fonds am Bau des weltgrößten Solarkraftwerks im Energiepark Waldpolenz nahe Leipzig in Sachsen beteiligt, und zum anderen vergibt er Kredite an Studierende. WPV betonte, die Wichtigkeit für Anleger, sich der Umwelt bewusst zu sein und betonte deshalb auch, dass die Solaranlage nicht auf Land entstehen wird, dass man als Ackerfläche hätte nützen können, sondern auf einem alten Militärgebiet.

Gemeinsam mit einer privaten Business School sowie Managern einer Investment Bank hat das Versorgungswerk ein Konzept entwickelt bei dem der Fonds Geld an eine Firma vergibt, die ihrerseits die Kurse für die Studierenden bezahlt. Nach ihrem Abschluss und mit dem Berufseinstieg zahlen die ehemaligen Studenten jährlich einen Teil ihres Gehaltes an den Fonds zurück. „Auf der ganzen Welt ist man sich einig, vor allem aber in Deutschland, dass zu wenig in die Ausbildung investiert wird. Das hat uns dazu geführt, nach Möglichkeiten zu suchen in diesen Bereich mit guten Ertragsaussichten zu investieren,“ erläuterte WPV.

Als bester Pensionsfonds Deutschlands wurde die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (ÄVWL) wegen der Schaffung eines einzelnen, integrativen Fonds für alle alternativen Anlagen gewählt. Die ÄVWL setzte einen Luxemburger Fonds auf, der das gesamte mittlerweile über 520 Mio. Euro umfassende alternative Anlageuniversum umfasst. „Luxemburg besticht dadurch, dass die Regeln für spezielle Investmentfonds die höchstmögliche Transparenz bei höchstmöglicher Investmentfreiheit erlauben,“ so die ÄVWL.

Seit der Fonds 1990 erstmals in alternativen Anlagen investierte hat sich die Bandbreite auf Infrastruktur, Nutzholz, Immobilien, Rohstoffe und etliche andere Assetklassen erweitert. Durch die Schaffung eines einheitlichen Fonds für alle diese Anlagen seien „realistische langfristige Gewinne im strategischen Portfolio“ gesichert. Der IPE Gold-Award ging heuer an den niederländischen Fonds De Eendragt Pensioen für die Papier- und Verpackungsindustrie. Der Vorsitzende des Belgischen Pensionsfondsverbandes (BPFA) Philipp Neyt wurde mit dem Preis für herausragende Leistungen in der Pensionsfondsindustrie ausgezeichnet. Der in diesem Jahr zum ersten Mal vergebene Preis für die beste Beraterfirma ging an Mercer.

Die weiteren Gewinner waren:

Silver Awards:
Corporate Pension Fund - British Steel Pension Fund (UK)
Industry-Wide Pension Fund – Construction Workers Pension Scheme (Ireland)
Public Pension Fund – ATP (Dänemark)
Small European Pension Fund – De Eendragt Pensioen (Niederlande)

Themenkategorien:
Commodities Investment – Ilmarinen (Finland)
DB/DC Structuring/Strategies – ATP (Dänemark)
Investment in Emerging Markets – Clwyd (UK/Wales)
Equities Investment – APK (Österreich)
Best Fixed Income Investment - Pensioenfonds Metaal en Techniek (PMT, Niederlande)
Hedge Funds Investment – NAEV (Deutschland)
Innovation – WPV (Deutschland)
Liability Driven Investment - VR Pension Foundation (Finnland)
Portfolio Construction - Pensioenfonds Metaal en Techniek (PMT, Niederlande)
Risk Management – ATP (Dänemark)
Property Investment – Clwyd (UK/Wales)
Use of Specialist Investment Manager – Clwyd (UK/Wales)
SRI/Corporate Governance - Environment Agency Active PF (UK)

Länderpreise:
Belgien - NATO DC Pension Scheme
CEE - Raiffeisen Mandatory PF (für Kroatien)
Dänemark – ATP
Deutschland - Ärzteversorgung Westfalen-Lippe
Finnland – Ilmarinen
Frankreich – ERAFP
Irland - Construction Workers’ Pension Scheme
Island – Gildi
Italien - Fondo Pensione Gruppo Unicredito
Niederlande - De Eendragt Pensioen N.V.
Norwegen - Oslo Pensjonsforsikring
Österreich – Öpag Pensionskassen AG
Portugal - BPI Segurança Open End PF
Schweden - Länsförsäkringar Liv Försäkrings AB
Schweiz – UBS Pension Fund
Spanien - Pensions Caixa 30, FP
UK - British Steel PF