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IPE D.A.CH-Umfrage: Anleger erwarten steigende Aktienmarktvolatilität

Das Jahr 2018 war ein Börsenjahr mit erheblichen Schwankungen. Nachdem der VDAX NEW, der Volatilitätsindex des DAX, im Jahr 2017 mit einem Wert von 10,5 Volatilitätspunkten noch sein Allzeittief markiert hatte, kletterte er 2018 bis auf 40 Volatilitätspunkte. Und auch für das angelaufene Jahr 2019 erwarten Investoren mehrheitlich steigende (45%) oder gleichbleibende (42%) Volatilitätsentwicklungen an den internationalen Aktienmärkten. Mit geringeren Schwankungen rechnen nur 13% der Umfrageteilnehmer. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen qualitativen Umfrage, die unsere Redaktion gemeinsam mit der Investmentboutique QC Partners unter rund 50 professionellen Anlegern durchgeführt hat.

Harald Bareit

Größte Risiken: Handelskonflikt und Brexit
Mehr als zwei Drittel der befragten Investoren (70%) gehen dabei davon aus, dass der Handelskonflikt zwischen den USA, China und Europa in unmittelbarer Zukunft den stärksten Einfluss auf die Schwankungsbreite an den Märkten haben wird. Jeder zweite Investor (51%) nannte dagegen die mit dem (wahrscheinlichen) Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union (Brexit) verbundenen Risiken (Mehrfachnennungen waren möglich). Die Dynamik der Unternehmensgewinne (32%), Italien (Stabilität des Bankensystems) sowie politische Belastungsfaktoren im Zusammenhang mit der Europawahl im Mai folgten mit deutlichem Abstand (23% bzw. 19% der Investoren).

Geteilter institutioneller Markt
Bei der Wahrnehmung und Bewertung des Themas Volatilität lassen sich zwei nahezu gleich große Lager identifizieren. 55% der befragten Anleger sehen in der Assetklasse Volatilität (eher) eine Chance, während 45% sie (eher) als Risiko betrachten. „Zwar sind Volatilitätsstrategien längst nicht mehr reine Beimischung und Nischeninvestment. Als Assetklasse und Investmentchance hat Volatilität den Markt jedoch noch nicht voll durchdrungen. Dies legen die Ergebnisse der Umfrage nahe“, kommentiert Harald Bareit, Geschäftsführender Gesellschafter von QC Partners. Fast die Hälfte der befragten Investoren (45%) gab an, bisher keine Lösungen zu nutzen, um von einem volatilen Marktumfeld gezielt profitieren zu können.

Mehr Informationen erwünscht
„Die qualitative Umfrage hatte das Ziel, etwas Licht in diesen Teilbereich des Gesamtmarktes zu bringen“, erläutert Frank Schnattinger, Chefredakteur von IPE D.A.CH. Die Ergebnisse der Umfrage deuten darauf hin, dass sich die befragten Anleger mehr Transparenz und Informationen zum Thema Volatilität wünschen. Auf einer Skala von 1 bis 10 (höchste Note) fühlen sich die befragten Investoren von den Produktanbietern zum Thema Volatilität im Durchschnitt mit 5,77 Punkten informiert, von den (Fach)Medien mit 4,66 Punkten.

„Das Thema Volatilität wird als erklärungsbedürftig und komplex wahrgenommen“, ergänzt Stephan Beismann, COO und Partner von QC Partners. „Zwar erwarten 87 Prozent der befragten Investoren steigende oder gleichbleibend hohe Kursausschläge. Nur ein Teil der befragten Anleger beabsichtigt jedoch, daraus gezielt Performancebeiträge zu gewinnen. Die verschiedenen Facetten der Assetklasse Volatilität, Mehrwert und Reife der Investmentlösungen müssen von den Anbietern weiter beleuchtet werden“.

Über die Studie
Die Umfrage „Volatilität 2019: Chance oder Risiko?“ wurde in diesem Jahr erstmals gemeinsam von IPE D.A.CH und QC Partners im Zeitraum 14. März bis 5. April 2019 online durchgeführt. An der Umfrage nahmen professionelle Investoren teil, davon ca. 55% Anleger aus Banken, Pensionskassen und Versorgungswerken, ca. 12% aus Versicherungen sowie ca. 33% Vermögensverwalter. Die Umfrage ist qualitativ (sie erhebt nicht den Anspruch einer quantitativen Erhebung) und beleuchtet Einschätzungen und Trends zum Thema Volatilität als Teilbereich des Gesamtmarktes.