Noch immer sind kirchliche Investoren sowie Stiftungen die klar führenden Investorengruppen wenn es um das Thema nachhaltige Anlage geht. Kein Wunder daher, dass die große Mehrheit der rund 90 institutionellen Adressen, die auf der Veranstaltung „Doppelte Dividende“ in München zusammenkamen, diesen Gruppen zuzuordnen sind.
Die Erfahrungen dabei sind durchaus positiv. Das zeigten die Stimmen auf der Veranstaltung, die von der Ratingagentur oekom research und dem Verein für ethisch orientierte Investoren CRIC e.V. organisiert wurde. So erklärte zum Beispiel Dr. Claus Meier, Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayerns: „Wir haben den Ehrgeiz, 100 Prozent unserer Anlagen nachhaltig auszurichten. Da wir bisher keine wirtschaftlichen Leistungseinbußen feststellen konnten, sind unsere Erfahrungen mit diesem Konzept sehr positiv.“ Meier ging in seinen Ausführungen noch einen Schritt weiter und forderte für die gesamte evangelische Kirche in Deutschland einen Nachhaltigkeitsansatz bei der Kapitalanlage.
Für die Investorengruppe der Stiftungen appellierte Dr. Hermann Falk, stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Stiftungen an die Adresse der Anbieter von Finanzprodukten: „Die deutschen Stiftungen werden sich schneller und in größerem Maße den nachhaltigen Investments zuwenden, wenn die Anlageprodukte deutlich erkennen lassen, dass bereits mit dem Investment ein Teil des Stiftungszweckes, also das Gemeinnützigkeitsideal, verwirklicht wird“.
Tatsächlich reagiert der Anbietermarkt zunehmend auf diese Entwicklung. „Insgesamt ist sowohl die Anzahl der Publikumsfonds als auch ihr Volumen innerhalb der letzten fünf Jahre etwa um den Faktor fünf gewachsen. Derzeit werden an die 120 Fonds mit einem Gesamtvolumen von knapp sieben Mrd. Euro im deutschsprachigen Raum vertrieben“, erklärte Walter Kahlenborn, Geschäftsführer des Forums Nachhaltige Geldanlagen. Diese Ausweitung bestätigte auch Robert Haßler, Vorstandsvorsitzender der oekom research AG, der von einer Verzehnfachung der von oekom beratenen Mandaten im Bereich nachhaltige Anlage auf rund 1,6 Mrd. Euro sprach.
Links:
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