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Knapp ein Dutzend Pensionskassen fällt durch den BaFin-Stresstest

Elf deutsche Pensionskassen haben den BaFin-Stresstest nicht bestanden. Laut BaFin sind die Unterdeckungen allerdings nur „als gering zu bezeichnen“. Insgesamt verwalten die Pensionskassen nach Berechnungen der BaFin mittlerweile gut 130 Mrd. Euro. Bei den Pensionsfonds gab laut BaFin dagegen nichts zu beanstanden.

BaFin in Frankfurt

Von den 146 Pensionskassen, die unter die Bundesaufsicht fallen, haben 131 die Ergebnisse des Stresstests vorgelegt. Im Jahr 2013 haben demnach elf Pensionskassen den Test nicht bestanden, verglichen mit sieben im Jahr zuvor, so die BaFin.

Nur drei dieser Pensionskassen haben alle überprüften Szenarien nicht bestanden und die Aufsicht fügte hinzu, dass keine der elf Einrichtungen unter den 20 größten in Deutschland seien. Außerdem seien fünf von den elf, die den Test nicht bestanden haben, bereits für Neueintritte geschlossen.

Die BaFin merkte außerdem an, dass
die Unterdeckungen der aufsichtsrechtlichen Mindestanforderung in der Regel gering seien.

„Die durchgefallenen Pensionskassen haben in Absprache mit der BaFin bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Risikotragfähigkeit oder Erfüllung der Solvabilitätsvorschriften ergriffen oder werden diese ergreifen“, so die Aufsicht.

Als Teil der internen Prognoserechnung zu den Auswirkungen eines anhaltenden Niedrigzinsumfeldes, berechnete die BaFin die durchschnittliche Nettoverzinsung, die von Pensionskassen 2013 ausbezahlt wurde mit 4,3%, was leicht unter dem Satz von 2012 mit 4,4% liegt.

„Bei einigen Pensionskassen musste die BaFin im Berichtsjahr noch das Bewusstsein dafür herstellen, dass in Zeiten, in denen die Kapitalerträge voraussichtlich weiter sinken, die Stärkung der Sicherheitsmargen Vorrang vor einer Überschussbeteiligung hat“, so die Aufsicht in ihrem Jahresbericht.

Insgesamt wiesen die Pensionskassen eine Solvabilitätsquote von 134% aus, ähnlich jener im vorangegangenen Jahr und „in aller Regel“ genug, um die Solvabilitätsvorschriften zu erfüllen, erläuterte die BaFin.

„Die kurzfristige Risikotragfähigkeit der Branche erscheint damit weiterhin gewährleistet“, betonte die Aufsicht.

Basierend auf Prognosen berechnete die BaFin einen Anstieg der Beitragseinnahmen um 6,4 Mrd. Euro im Jahr 2013, was – gemeinsam mit Kapitalerträgen – die Höhe des Gesamtvermögens, das von Pensionskassen verwaltet wird, auf 131 Mrd. Euro steigen ließ.

Allerdings fiel der Beitragszuwachs mit 2,6% im vergangenen Jahr geringer aus als 2012 (5,9%).

Auch bei den 31 Pensionsfonds vermeldete die BaFin einen Rückgang in den Beitragszahlungen von 831 Mio. Euro im Jahr 2012 auf 742 Mio. Euro im vergangenen Jahr.

„Die Schwankungen der Beitragseinnahmen lassen sich insbesondere darauf zurückführen, dass bei Pensionsfonds, je nach Art der vereinbarten Zusage, die Beiträge oft in Form von Einmalbeiträgen geleistet werden“, erläuterte die Aufsichtsbehörde.

Alle Pensionsfonds haben den internen BaFin Stresstest bestanden und konnten ihre Verpflichtungen vollständig bedecken.

Das von Pensionsfonds verwaltete Vermögen stieg von 1,4 Mrd. Euro im Jahresvergleich auf 1,6 Mrd. Euro.