Noch Ende Juni erklärte mir ein Verantwortlicher einer Pensionskasse (wir schrieben noch einen Dax-Stand von deutlich über 8.000), er könne die Aktienquote nicht herunterfahren, da er bei einem weiteren Anstieg, mit seinen Gremien Probleme bekommen würde, warum man an der weiteren Performance nicht partizipiert habe. Wir wissen mittlerweile, es gab keine weitere Performance – im Gegenteil.
Nun mag der ein oder andere durchaus zu recht bemerken, dass Altersvorsorgeeinrichtungen nicht unbedingt jeder möglichen Veränderung im Markt von long auf short und dann wieder long hinterherlaufen sollten. Auf der anderen Seite, sollte man sich dennoch in der Strategie darauf einstellen, dass es – gerade nach vielen positiven Jahren – immer wieder zu Korrekturen kommt, um diesen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. Meine These: So genannte asymetrische Investmentstrategien, werden bei Institutionen, gerade auch bei Pensionskassen/Versorgungswerken künftig eine weit stärkere Rolle spielen. Es muss insgesamt ja nicht unbedingt nachteilig sein, in guten Märkten einen kleinen Ergebnis-Beitrag in die Absicherung zu stecken, um in Korrekturen ein gewisses Schutzschild aufgebaut zu haben. In guten Märkten +20% zu machen um im Folgejahr wieder 15% einzubüßen, muss nun auch nicht unbedingt das logische Vorgehen sein. Mittel und Wege zu absoluten Erträgen sind dagegen das Maß der Dinge, um die (zukünftigen) Verpflichtungen der Institutionen zu erfüllen. Dies betrifft grundsätzlich die Mehrzahl der Vermögenswerte im Portfolio. Wenn insbesondere auch das Aktiensegment hier etwas wetterfester wird, kann dies nicht von Nachteil sein.