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Krise erschüttert Vertrauen der institutionellen Investoren in alternative Anlagen

Die Finanzkrise könnte das Ende des extremen Wachstums der letzten Jahre in alternativen Anlagen bedeuten, deuten Pensionskassen an.

"Alles in allem werden alternative Investitionen sicher nicht deutlich ansteigen, denn es hat sich eine Ernüchterung in diesem Bereich gezeigt,” so Günther Schiendl, CIO der größten österreichischen Pensionskasse VBV. Im Hedgefonds Bereich sieht er einen Trend weg von Multi Strategy Fonds und hin zu mehr fokussierten Investment-Ansätzen. Der Anteil von Hedge Fonds im Portfolio der VBV liegt derzeit zwischen 7% und 10% und „das genügt“, so Schiendl.

Bei der Schweizer Bernischen Pensionskasse (BPK) hat die Krise das skeptische Bild des Finanzchefs Hans-Peter Wiedmer von alternativen Anlagen nicht verändert: „Ich bin Hedgefonds gegenüber skeptisch, weil sie der Pensionskasse das Risiko nicht abnehmen können und teuer sind. Wenn man die Investmentstrategie versteht, dass sollte man sie lieber selbst reproduzieren, denn Transparenz ist ein Problem.Kein Tier sollte dem Affen Geld geben, wenn es nicht selbst auf Bäume klettern kann,” zitiert Wiedmer ein afrikanisches Sprichwort.

Auch Schiendl betont die Wichtigkeit von Transparenz: "Wenn die Produkte gut strukturiert sind, dann sind sie jetzt interessant, aber Transparenz ist gefordert.” Und Uwe Fuiten, Geschäftsführer Investment Management bei WestLB Mellon Asset Management, meint, dass Konsistenz und Transparenz „als oberste Stichworte aus der ganzen Krise hervorgehen” und dass Investoren nicht nur einzelne Investitionen verstehen wollen, sondern auch was der Manager genau macht.

Für Wiedmer ist ein Problem, dass viele der gut performenden Fonds geschlossene Fonds sind und es für Pensionskassen sehr schwierig ist, die besten Manager zu identifizieren. Vor allem auch deshalb, weil nur selten der Manager zu einem Gespräch mit Vertretern der Pensionskasse erscheint sondern Verkaufsleute. Private Equity ist für Wiedmer ebenfalls zu intransparent weil „nur wenige Manager wissen, wo die Risiken sind, weil sie selbst Unternehmer sind”.

„Außerdem ist das eine sehr illiquide Investition und im derzeitigen Marktumfeld hat man gesehen, wie wichtig Liquidität ist.” Auch Schiendl meint, dass Private Equity im Moment „uninteressant” ist wegen Finanzierungsproblemen. Aber ab 2010 könne man sich bestimmte Strategien in dieser Anlagekategorie vielleicht wieder näher ansehen.

In Sachen Rohstoffe ist der VBV-Finanzchef vorsichtig weil es einige Untersuchungen gibt, wonach ETFs in diesem Bereich zum Aufbau und darauf folgenden Platzen der Rohstoffblase beigetragen haben.