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Krise schafft neue Schweizer Pensionskasse

Die Regionalbahnbetreiber Matterhorn Gotthard Bahn und Gornergrat Bahn haben beschlossen, aus der Sammelstiftung Ascoop auszuscheiden und eine eigene Pensionskasse zu gründen.

Die Ascoop Sammelstiftung mit etwa 2 Mrd. SFR (1,3 Mrd. Euro) in verwaltetem Vermögen umfasst über 150 Mitglieder, zumeist private Transportbetriebe. Am Ende des Jahres 2008 war die Pensionskasse nur zu 70% ausfinanziert, zehn Prozentpunkte niedriger als noch im Juli 2008.

„Nicht erst seit der Finanz- und Wirtschaftskrise, sondern bereits seit 2001 liegt der Deckungsgrad der ASCOOP auf einem besorgniserregenden Niveau,“ so die Bahnbetreiber, die zum BVZ Konzern gehören, in einer Pressemitteilung.

„Über eine eigene Pensionskasse erhalten die Unternehmen die nötige Flexibilität, die Sanierung der Pensionskasse und die mittelfristige Investitionsplanung optimal aufeinander abstimmen zu können.“ „Diese Flexibilität war innerhalb der stark sanierungsbedürftigen Sammelstiftung ASCOOP nicht gegeben. Der von der ASCOOP vorgegebene und zwingend einzuhaltende Sanierungspfad schränkte die Matterhorn Gotthard Bahn und die Gornergrat Bahn bezüglich ihrer Investitionstätigkeit in ihrem  Handlungsspielraum ein.“

Noch hat die neue Pensionskasse, die zum 1. Januar 2010 entstehen soll, keinen Namen, da erst am Dienstag die Mitglieder ihre Zustimmung gegeben haben, bestätigte ein Sprecher des BVZ. Experten hatten bestätigt, dass die 600 Mitglieder, die die zwei Bahnbetriebe in der Ascoop Sammelstiftung haben, genug seien, um eine eigene Pensionskasse zu gründen – insbesondere da das Verhältnis zwischen Aktiven und Rentnern mit 70% zu 30% sehr günstig ist.

„In einem ersten Schritt wird die Pensionskasse nur für diese zwei Unternehmen offen sein, aber später wird man diskutieren müssen, ob man sie auch für andere öffnet“, so der Konzernsprecher. An den Pensionsansprüchen der Mitglieder wird sich durch die Schaffung einer eigenen Pensionskasse  nichts ändern.

Die beiden Bahnunternehmen haben für die Ausfinanzierung der Pensionskasse auf 80% bereits Mittel zur Seite gelegt. Für eine Ausfinanzierung auf 90%, die per Jahresende 2009 erreicht werden soll, wird mit einem neuerlichen Aufwand von 15 Mio. SFR gerechnet, je nach Abschneiden der Ascoop Sammelstiftung in diesem Jahr, der durch einen Kredit aufgebracht werden soll.

2010 soll die Pensionskasse dann mit einem Kapital von etwa 150 Mio. SFR. Unterdessen hat die Gewerkschaft der Transportbediensteten die Regierung kritisiert, da dem Parlament nur mehr ein abgespeckter Sanierungsplan für die SBB Pensionskasse vorgelegt wurde.

Ursprünglich wollte die Bundesregierung dem Parlament mehrere Vorschläge für die Sanierung der Kasse der Schweizer Bundesbahn vorlegen, die von einer vollen Ausfinanzierung zu über 3 Mrd. Schweizer Franken bis hin zu einem Minimalzuschuss von 660 Mio. Schweizer Franken reichen sollte. Nun kann das Parlament jedoch nur mehr entscheiden, ob die Regierung 1,4 Mrd. SFR zuschießen soll oder nicht.

Die Gewerkschaft kritisierte außerdem, dass von Seiten der Bundesregierung noch kein Sanierungsplan für die Ascoop Sammelstiftung vorliege, obwohl dies vom Parlament gefordert worden sei.