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Liechtenstein Fonds will Risiken selbst abdecken

Die größte Pensionskasse in Liechtenstein, der „Sozialfonds“, überlegt, Langlebigkeits-, Invaliditäts- und ähnliche Risiken selbst abzudecken.

Die Pensionskasse mit 336,7 Mio. SFR (rd. 220 Mio. Euro) an verwaltetem Vermögen, konnte dieses im vergangenen Jahr um etwa 10 Mio. SFR dank einem Mitgliederanstieg auf knapp 7.000 erhöhen, während die Investitionen einen negativen Beitrag von 11% abwarfen. Der Deckungsgrad des Fonds fiel von 106,9% auf 94,9% bis zum Jahresende, ist seither bis Ende Mai aber wieder auf 97,6% angestiegen.

Im Jahresbericht teilte der Sozialfonds mit, dass keine Sanierungsmaßnahmen nötig seien, um den Deckungsgrad der Pensionskasse, der sich 1.317 Unternehmen angeschlossen haben (2007 waren es 1.257), anzuheben. Deshalb entschied der Vorstand, die Verzinsung auch im schwierigen Jahr 2008 auf 2% festzusetzen.

Tatsächlich überlegt die Pensionskasse sogar, ein weiteres Absinken des Deckungsgrades in Kauf zu nehmen, um eine autonome Pensionskasse zu werden. In der Schweiz und Liechtenstein haben sogenannte halbautonome Pensionskassen ihre Langlebigkeitsrisiken und ähnliche Risiken wie Invalidität bei Versicherern rückversichert.

Der Sozialfonds ist jedoch überzeugt, dass die Kasse stark genug aufgestellt ist, um diese Risiken selbst zu übernehmen. Per Jahresende soll daher der Vertrag mit dem größten der fünf Versicherer, der Basler Versicherung, gelöst werden.

Durch die notwendige Schaffung von Risikoreserven könnte es in der Folge zu einer Senkung des Umwandlungssatzes (derzeit bei 7%) kommen, oder zu einem weiteren Absinken des Deckungsgrades.

Der Fonds, der im vergangenen Jahr ein Risikomanagement eingeführt hat, betonte, er werde bei seiner „vorsichtigen und konservativen“ Anlagepolitik bleiben, weil vor allem Bargeld, Anleihen guter Qualität und Liechtensteiner Immobilien im vergangenen Jahr trotz der Krise positiv zur Portfolio-Entwicklung beigetragen haben.

Derzeit sind rund 37% des Vermögens in Anleihen 25% in Immobilien und 21% in Aktien investiert. Der Rest ist auf Bargeld und Geldmarktinstrumente (13,5 Mio. SFR), Rohstoffe (13 Mio. SFR), Hedgefonds (7,5 Mio. SFR), Hypotheken (1,95 Mio. SFR) und andere Anlageklassen, darunter versicherungstechnische Guthaben, aufgeteilt.

Der Sozialfonds war im Jahr 1981 geschaffen worden, um die Pensionsvorsorge in Klein- und Mittelbetrieben der Gewerbegenossenschaft abzusichern. Seit Einführung der verpflichtenden betrieblichen Altersvorsorge in Liechtenstein im Jahr 1989 können sich auch andere Unternehmen der Pensionskasse anschließen.