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MAN wandelt Pensionsplan in Sparplan um

Die MAN SE in Deutschland hat ihre Pensionspläne umgestellt und alle Langlebigkeitsrisiken für das Unternehmen eliminiert.

Frühere Pensionszusagen, die nur dann wirksam wurden, wenn der einzelne Arbeitnehmer selbst eine Direktversicherung abschloss, wurden von den Angestellten weniger gut angenommen, als erwartet. „Ein Drittel der 27.000 MAN-Arbeiter hat diese Bedingung einfach nicht erfüllt, darunter vor allem solche mit geringeren Einkommen und junge Leute,“ hielt Jürgen Dahmen, Geschäftsführer der MAN HR Services, in Bonn bei der aba-Jahrestagung fest.

Deshalb konstruierte die MAN SE im vergangenen Jahr einen neuen Versorgungsplan in dem alle Angestellten zusammengefasst wurden, den MEV (MAN Ergebnisbeteiligungs- und Vorsorgeplan).

Im neuen Vorsorgeplan gibt es keine Zinsgarantien und keine Verrentung, das Kapital kann bei Rentenantritt als Einmahlzahlung oder in bis zu zehn Raten bezogen werden.

„Auf diese Weise haben wir das Langlebigkeitsrisiko im Unternehmen eliminiert und auch andere Risiken auf das in Deutschland legale Minimum heruntergefahren“, so Dahmen.

„Unser Ziel wäre ein reiner DC Plan gewesen, aber das ist in Deutschland nicht möglich – aber vielleicht ist das in Zukunft anders“, gab Dahmen zu.

Angestellte mit alten Verträgen, denen eine Verrentung zugesprochen worden war, wurden in das neue System übertragen und diese werden auch eine Verrentung erhalten.

„Der Fall MAN zeigt, dass Unternehmen die gesetzlichen Anreize für die Schaffung von Versorgungszusagen fehlen“, meinte dazu Bernhard Wiesner, Mitglied des aba-Vorstands. „Der Gesetzgeber hat in den vergangenen Jahren all seine Kreativität in die individualisierte dritte Säule gesteckt, aber wir brauchen sie in der zweiten Säule, um Anreize für Arbeitgeber zu setzen.“

Im Gespräch mit IPE Institutional Investment gab ein anderer Tagungsteilnehmer zu bedenken, dass in Deutschland vor allem die Altbestände ein großes Problem seien, da man diese nur sehr schwer los bekomme und dass diese manchmal auch Unternehmen abschrecken würden, neue Zusagen zu machen.

Dahmen bestätigte, dass die Rahmenbedingungen für die Zusage einer lebenslangen Rente für Arbeitgeber „nicht so attraktiv sind“. Er erläuterte, dass der neue MAN Versorgungsplan für die Mitarbeiter viel mehr Möglichkeiten bietet, günstig Eigenvorsorge zu betreiben und sich damit eine adäquate Zusatzpension aufzubauen, die bis zu doppelt so hoch ist, wie jene, die nur aus Arbeitgeberbeiträgen kommt.

Die Investmentstruktur im neuen Plan ist für alle Mitarbeiter, auch jene in der Geschäftsführung, gleich und basiert auf einem Lebenszyklus-Modell, das mit einem bis zu 50%igen Aktienanteil startet, der bis zum Rentenantritt auf 0% heruntergefahren wird.

MAN verwaltet die Gelder selbst und hat sich bei der Schaffung des Pensionsplans zunächst von Rauser dann von Towers Watson beraten lassen.