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MARKTANALYSE: Spezialisierung im Spezialfondsmarkt geht weiter

Institutionelle Investoren schreiben themenspezifischere Spezialfonds-Mandate aus und sie beginnen, sie vermehrt an ausländische Investmentfirmen zu vergeben, fanden Kommalpha und Telos sowie der deutsche Investmentdachverband BVI in zwei unabhängigen Studien heraus.

Laut den Zahlen des BVI, die Immobilien-Spezialfonds nicht beinhalten, belief sich der Nettomittelzufluss zu Spezialfonds im Jahr 2011 auf 42 Mrd. Euro, was weniger als die 69 Mrd. Euro im Rekordjahr 2010 ist aber dennoch weit über dem Zehnjahres-Durchschnitt von 35 Mrd. Euro.

Insgesamt wurden per Jahresende 2011 rund 813 Mrd. Euro in Spezialfonds verwaltet, ein neuer Jahreshöchststand, wie der BVI festhielt.

Für das erste Quartal 2012 verzeichnete der Dachverband bereits einen Nettomittelzufluss von 13,8 Mrd. Euro, was die Summe des Gesamtvermögens zusammen mit Anlageerträgen auf 852 Mrd. Euro ansteigen ließ.

In ihrer jüngsten jährlichen Spezialfonds-Studie, bestätigten zudem Kommalpha und Telos, dass 60% der teilnehmenden institutionellen Investoren im Jahr 2012 einen neuen Spezialfonds ausschreiben wollen.

Sie stellten außerdem fest, dass nur 17% der 150 teilnehmenden institutionellen Investoren im Jahr 2011 Spezialfondsmandate als „gemischte Mandate“ ausgeschrieben hatten.

Ein Jahr zuvor habe der Anteil noch bei 34% gelegen und für das Jahr 2009 sogar bei 46%, so Kommalpha.

Allerdings zeigen die BVI-Statistiken, dass noch immer 53% des gesamten in Spezialfonds verwalteten Vermögens gemischte Mandate sind.

Laut Kommalpha habe sich „das Anlageverhalten jetzt geändert“, hin zu mehr spezialisierten Mandaten, vor allem in den Bereichen Unternehmensanleihen. Der Aktienanteil hat sich hingegen im Jahresverlauf weiter von 7% auf 6,6% verringert.

Die Studienautoren stellten auch eine Umkehr des Trends hin zu aktiven Mandaten fest, der sich vor allem 2010 herauskristallisiert hatte.

Sowohl Kommalpha als auch der BVI hielten fest, dass die institutionellen Investoren ihre Investitionen in krisengeschüttelte Länder Südeuropas weiter verringert haben und dass diese Länder in neuen Ausschreibungen praktisch ausgeschlossen werden.

Der BVI bestätigte ferner den Trend hin zu „segmentierten Spezialfonds“, also Masterfonds, in denen diverse Asset Manager für spezialisierte Mandate eingebracht werden können.

Per Jahresende 2005 wurden rund 41% des Vermögens in Spezialfonds in segmen- tierten Fondsstrukturen verwaltet. Bis Dezember 2011 war dieser Anteil auf 63% angewachsen und gleichzeitig erhöhte sich die Anzahl der Segmente innerhalb eines solchen Masterfonds auf im Durchschnitt 4, von 2,9 im Jahr 2003, so der BVI. „Ein wesentlicher Grund besteht in der offenbar stärkeren Auffächerung bestehender segmentierter Fonds, um neue Anlagebereiche abzudecken“, stellte der BVI fest.

Laut Kommalpha ist der kontinuierliche Rückgang der Zahl der ausländischen Asset Manager, die ein Mandat gewinnen, „gebrochen“ und deutsche institutionelle Investoren vertrauen ihnen wieder Spezialfondsmandate an.

Im vergangenen Jahr hatten 36% der Befragten einen Teil ihres Portfolios bei aus- ländischen Asset Managern, während es im Jahr 2010 nur 27% waren.

Insgesamt sagte die Hälfte der Investoren, dass sie 2012 ihre Manager austauschen wollen, und 30% wollen im Zuge dessen den Anteil an ausländischen Vermögens- verwaltern erhöhen.

Laut dem BVI bevorzugen deutsche Vorsorgeeinrichtungen KAGs von Privatbanken oder ausländischen Banken als Spezialfonds-Anbieter.

Die institutionellen Investoren, die an der Studie von Telos und Kommalpha teilnahmen, verwalteten insgesamt rund 330 Mrd. Euro und 8% davon waren Vorsorgeeinrichtungen.