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Marktstudien: Deutsche Institutionelle flüchten aus Bonds – Real Estate gefragt, Risiko nicht

Der Anleiheanteil in deutschen institutionellen Portfolios ist deutlich zurückgegangen und wurde durch Geldmarktinstrumente und Immobilien ersetzt, fanden zwei Studien von Union Investment und Universal Investment unabhängig voneinander heraus.

Ein Viertel der rund 80 institutionellen Investoren, die von Universal-Investment befragt wurden, gab an, dass sie in Zukunft „klassische Renteninvest- ments meiden“ wollen.

Das Ergebnis der jährlichen Risikoumfrage von Union Investment unter 106 Investoren bestätigt diesen Trend: Während Anleihen zwar weiter die am stärksten vertretene Anlageklasse bleiben, so hat sich ihr Anteil von 74% auf 46% im vergangenen Jahr verringert.

Stattdessen, so beide Studien, nehmen Immobilieninvestitionen zu und Universal-Investment merkte an, dass der Anteil an Immobilieninvestitionen bei rund 41% der befragten
Pensionskassen, Versorgungswerke, Versicherungen und Kreditinstituten bereits bei 9% liegt.

„29% der Umfrageteilnehmer planen zudem eine Erhöhung der Immobilienquote in den kommenden drei Jahren um bis zu drei Prozentpunkte. 14% der Befragten wollen die Investments in Immobilien sogar um mehr als drei Prozentpunkte ausbauen“, so Universal in einer Aussendung.

Unter den Institutionellen, die von Union befragt wurden, hat die Immobilienquote im Vergleich zum Vorjahr von 5% auf 15% zugenommen.

Universal sieht eine „stärkere Nutzung“ von alternativen Investments wie z.B. Schuldtiteln, Infrastruktur wie Erneuerbare Energien, Autobahnen oder Stromnetzen und ein Drittel der Investoren plant sogar eine Ausweitung ihrer Aktienquote.

Union hielt jedoch fest, dass 83% der Institutionellen Sicherheit als „wichtigsten Aspekt bei der Anlageentscheidung“ sehen, während nur 9% die Rendite derzeit als wichtigstes Anlageziel sehen.

Laut Alexander Schindler, Vorstand von Union Investment und zuständig für das institutionelle Kundengeschäft, ist der Anstieg des Anteils von Geldmarktinstrumenten von 11% auf 23% ein „Ausdruck der starken Verunsicherung der Investoren“.

Er hielt fest, dass Investoren „ihr Geld offenbar im Geldmarktbereich parken und warten, bis sich die Lage beruhigt hat“. Er betonte aber gleichzeitig, dass dieses Vorgehen wegen der Inflation „langfristig zu einem gesellschaftlichen Problem werden“ könnte.

Mehr als 84% der Investoren sind überzeugt, dass sie mit weniger regulatorischen Einschränkungen eine höhere Rendite erzielen könnten und dieser Anteil hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr um 10 Prozentpunkte erhöht.