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Mercer: Anleihen und alternative Anlagen verhelfen DAX-Unternehmen zu zweistelligen Renditen

Allerdings sind auch die Verpflichtungen aufgrund des niedrigeren Rechnungszinses deutlich gestiegen. Sie liegen nunmehr bei 372 Mrd. Euro.

Investitionen in alternative Assetklassen wie Infrastruktur, Immobilien, Wald, Private Equity und Private Debt haben den großen deutschen börsennotierten Unternehmen geholfen, ihre Pensionsvermögen zu erhöhen, bestätigte Mercer.

Die Erträge auf Planvermögen in DAX-Unternehmen beliefen sich dadurch für 2014 auf 11,9% und wurden vor allem durch weiter fallende Zinsen und ihre Effekte auf langlaufende Anleihen mit relativ hohen Renditen erzielt.

Aber alternative Assetklassen halfen ebenfalls, die Pensionsvermögen „auf einen neuen Höchststand“ von 228 Mrd. Euro anzuheben.

Da immer mehr bestehende Anleihenportfolien „abreifen“, erwartet Mercer, dass Wiederveranlagungen weniger in Euro-Staatsanleihen getätigt werden. Stattdessen werden „die Unternehmen dagegen voraussichtlich stärker in Unternehmensanleihen und Staatsanleihen von Emerging Markets investieren“, so Carl-Heinrich Kehr, Principal bei Mercer Deutschland, gegenüber unserer Redaktion. Außerdem werde auch die Bedeutung von Aktien und Alternatives weiter zunehmen.

Kehr hielt fest, dass die Infrastruktur- und Immobilien-Anlagen sowohl über Eigenkapital- als auch Fremdkapitalinstrumente weiter ausgebaut werden, weil „sich Banken als Finanzierungsgeber für kleinere Unternehmen mehr und mehr zurückziehen“.

Laut Daten, die von Towers Watson zusammen getragen wurden, hat sich der Anteil von Anlagen im Portfolio, die unter die Kategorie „Andere“ fallen, von 16% im Jahr 2013 auf 19% im vergangenen Jahr erhöht. Gleichzeitig ist der Immobilienanteil (2%) und auch jener von Anleihen (55%) gleich geblieben, während jener von Aktien von 24% auf 21% gefallen ist.

Unterdessen führte das anhaltende Absinken des Zinsniveaus zu einem weiteren Rückgang beim Rechnungszins und somit zu einem Anstieg der Verpflichtungen um 25% auf 372 Mrd. Euro, hielten beide Beratungsunternehmen fest.

Der Median-Rechnungszins stehe nun bei 2,15% verglichen mit 3,65% im Jahr 2013, so die Berechnungen von Towers Watson.

Der Ausfinanzierungsgrad fiel jedoch nur leicht von 65% auf 61% im Jahresvergleich, vor allem weil die Unternehmen Zusatzfinanzierungen in der Höhe von insgesamt 10,6 Mrd. Euro geleistet hatten, so das Beratungsunternehmen.

Allerdings hielt man bei Mercer auch fest, dass der Ausfinanzierungsgrad je nach Unternehmenspolitik sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Die Deutsche Bank hat den höchsten Ausfinanzierungsgrad von 98%, während die Deutsche Telekom (mit eigenem Pensionsfonds und CTA) nur rund 23% der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen durch Vermögen abgedeckt hat.


Thomas Hagemann, Chefaktuar bei Mercer Deutschland, erwartet, dass das Absinken des Rechnungszinses 2015 und 2016 jeweils „doppelt so hoch ausfallen“ wird, wie vergangenes Jahr, und sich damit auch die Verpflichtungen der nach HGB-bilanzierenden Unternehmen - also insbesondere im Mittelstand - verdoppeln werden.