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Mercer: Deckungslücke im Dax 30 bald auf neuem Höchststand?

Die Deckungslücke in den Pensionsplänen der Dax 30-Unternehmen könnte sich bis zum Jahresende um 40 Mrd. Euro erhöhen, schätzt Mercer. Die Consultants haben die Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes auf die Pensionsverpflichtungen neu berechnet.

Im Durchschnitt haben deutsche Blue Chip-Unternehmen rund 24% ihres Pensionsvermögens in Aktien und 62% in Anleihen woraus sich für die ersten neun Monate 2010 eine Rendite von rund 5% ergibt.

„Isoliert betrachtet kann die Rendite der Planvermögen der Dax 30-Unternehmen in 2010 daher als zufriedenstellend bezeichnet werden, allerdings kann der deutliche Anstieg der Verpflichtungen bei weitem nicht kompensiert werden“, so Mercer in einer aktuellen Pressemitteilung.

Die Beraterfirma erwartet, dass sich der Deckungsgrad der Dax 30-Pensionspläne von 66% Ende letzten Jahres auf 58% Ende 2010 verschlechtern könnte.

Die Verpflichtungen, die sich derzeit auf 220 Mrd. Euro belaufen, könnten um bis zu 50 Mrd. Euro ansteigen, während der Wert des Planvermögens nur um 10 Mrd. Euro zunehmen könnte. Per Saldo ein Minus von 40 Mrd. Euro. Laut den Berechnungen von Mercer könnte sich die Deckungslücke damit auf insgesamt 115 Mrd. Euro ausweiten.

„Sofern sich die Marktbedingungen nicht verbessern, ist  zu erwarten, dass die zum Jahresende bilanzierten Verbindlichkeiten einen historischen Höchststand erreichen werden“, erklärt Thomas Hagemann, Chefaktuar von Mercer in Deutschland.

„Kurzfristig wird sich zwar gegen die höheren Unterdeckungen wenig unternehmen lassen, jedoch setzen immer mehr Unternehmen in Verbindung mit veränderten Zusagegestaltungen Anlagestrategien um, die zu einer höheren Korrelation zwischen dem Verhalten von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten führen, um das Ausfinanzierungsrisiko stärker abzusichern. Dieser Trend dürfte sich angesichts des derzeitigen Marktumfelds noch verstärken“, ergänzt Stefan Oecking, Partner bei Mercer Deutschland.