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Mercer: Deutliche Spannweite bei den Ergebnissen der österreichischen Pensionskassen

Österreichische Pensionskassen erwirtschafteten im Durchschnitt 0,86% über die ersten sechs Monate. Aber Mercer bemerkte eine „deutliche Spannweite“ zwischen den einzelnen Pensionskassen.

Laut der jüngsten Studie der Beraterfirma erwirtschafteten die sechs überbetrieblichen Pensionskassen 0,85%, während die zehn betrieblichen Pensionskassen 0,97% erzielten – wobei Juni für alle der schwächste Monat war.

Die besten Performer über diesen Zeitraum waren die Allianz Pensionskasse, die ein Vermögen von 490 Mio. Euro verwaltet. Sie war „Sieger“ in allen Risikokategorien außer „defensiv“, wo die Victoria Volksbanken Pensionskasse (580 Mio. Euro) am besten abschnitt.

„Es waren vorwiegend die kleineren Pensionskassen, die in diesem Marktumfeld besser abgeschnitten haben“, erläuterte Michaela Plank, Principal bei Mercer Österreich, das Ergebnis der Untersuchung gegenüber IPE.

Aber sie betonte, dass sich alle Pensionskassen im Juli wieder gut erholt hätten und dass der durchschnittliche Ertrag für den Gesamtmarkt am Ende dieses Monats bei rund 2,5% gelegen habe.

Plank fügte hinzu, dass „Aktien in der ersten Jahreshälfte geholfen haben, wenn das Risikomanagement die Absicherungen zum richtigen Zeitpunkt aktiviert hat“. Sie wies darauf hin, dass man sehen werde, wie die gut abgesicherten Fonds in der veränderten Marktlage in der zweiten Jahreshälfte abschneiden.

Plank bemerkte auch eine „deutliche Spannweite“ zwischen den besten und den schlechtesten Pensionskassen in den einzelnen Risikokategorien: Bei den defensiven Portfolien liegt die Bandbreite zwischen 0,14% und 1,1%.

Der größte Unterschied wurde bei den dynamischen Portfolien verzeichnet, wo die schlechteste Pensionskasse mit -0,45% abschnitt und die beste mit 2,93%.

Ein weiteres systemisches Problem, das vor allem größere österreichische Pensionskassen betrifft ist der große Anteil an „geschlossenen Veranlagungs- und Risikogemeinschaften (VRGen)“, also Portfolios, die mit strengen Limits für Firmen aufgelegt wurden und wo kein neues Geld oder nur wenig neue Mittel einfließen.

Laut der Mercer-Studie haben offene VRGen einen wesentlich besseren durchschnittlichen Ertrag über den Gesamtmarkt von 1,04% für die ersten sechs Monate erzielt.

Generell merkte die Beraterfirma an, dass die österreichischen Arbeitgeber weiterhin „sehr zurückhaltend“ sind, wenn es um die Einrichtung einer Pensionskasse geht.

„Ohne politischen Rückhalt und Anreize sehen wir eine Fortsetzung der Stagnation in der zweiten Säule in Österreich“, so Mercer in einer Presseaussendung.

Das Beraterunternehmen fügte hinzu, dass im Gegensatz zum Wahlkampf in Deutschland, wo Pensionen eine Rolle spielten, dieses Thema im österreichischen Wahlkampf ausgeblendet werde.